Lokalsport Handball: Langenfeld muss weiter leiden

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger stieß bei der 27:34-Niederlage gegen den überlegenen Vierten Longericher SC erneut an seine Grenzen.

 Befreiungsversuch; Auch Kreisläufer Andreas Nelte (mit Ball) bekam in Longerichs kompakter Abwehr nicht viel Raum zur Entfaltung.

Befreiungsversuch; Auch Kreisläufer Andreas Nelte (mit Ball) bekam in Longerichs kompakter Abwehr nicht viel Raum zur Entfaltung.

Foto: Ralph Matzerath

Natürlich wollten die Handballer der SG Langenfeld (SGL) ihr Bestes geben. Und selbstverständlich hatten alle gehofft, im Heimspiel der 3. Liga gegen den Longericher SC vielleicht für eine Überraschung zu sorgen. In der Wirklichkeit kam der Aufsteiger aber nie für einen Erfolg in Frage - und am Ende musste das Team von Trainer Dennis Werkmeister eine 27:34 (12:17)-Niederlage hinnehmen. Der Tabellenvierte aus Köln war die bessere Mannschaft, die noch dazu in Sachen Leidenschaft locker mithalten konnte. Jene Szene fünf Minuten vor dem Abpfiff belegte, dass sich die Gäste ureigenster Langenfelder Mittel bedienten. Da hatte die Abwehr gerade einen Wurfversuch des SGL-Rückraumspielers Tim Menzlaff geblockt - und alle Longericher feierten. Draußen auf der Bank jubelten sie sogar, als hätten sie gerade etwas Besonderes gewonnen. Dabei führte der Favorit bereits mit 30:22 und war längst auf dem Weg zum Erfolg.

Das Resultat ließ die Gastgeber wenigstens teilweise ratlos zurück. "Ich hatte wirklich gedacht, dass wir eine Chance haben könnten", sagte Trainer Werkmeister. Seine Spieler wollte er trotzdem nicht hart kritisieren: "Ich fand das Spiel gar nicht so besonders schlecht. Gemessen an den Möglichkeiten, die wir hatten, war es in Ordnung." Longerich hatte auf jeden Fall die größeren Mittel und machte auch sehr rasch deutlich, warum es mit 15:3 Zählern zur Spitzengruppe gehört.

Die SGL glich das 1:3 (3.) durch André Boelken (4.) und Vinzenz Preissegger (5.) zum 3:3 aus, verlor dann aber den Anschluss. Die Abwehr wirkte löchrig und bekam vor allem Marian Dahlke nicht in den Griff, der dem SC durch vier Tore hintereinander im Alleingang zum 7:3 verhalf (8.). Gleichzeitig sorgte der Klassen-Neuling vorne nur begrenzt für viel Druck auf die gegnerische Deckung - was mit unglaublich vielen Fehlern und Missverständnissen zu tun hatte. Longerich hatte keine Mühe, das Geschehen zu kontrollieren und sich abzusetzen. Beim Stande von 9:17 (26.) war die Partie im Grunde gelaufen. Und es ging ab jetzt im Rest der Partie erneut nur um den Versuch, ein erträgliches Ergebnis zu erzielen.

Die SGL machte sich tatsächlich ans Werk, denn sie verkürzte vor der Pause durch Andreas Nelte (26.), Dustin Thöne (27.) und Alexander Klimke (30.) auf 12:17. Nach dem Wechsel sorgte Tim Menzlaff im linken Rückraum für mehr Druck und Langenfeld arbeitete sich vom 14:20 (37.) auf 18:21 (41.) heran. Fünf Minuten später und vier Longericher Treffer in Folge mehr war jedoch endgültig alles gelaufen - 18:25 (47.). Der SC hatte bis zur letzten Minute immer die richtigen Antworten auf Lager.

Kapitän Matthias Herff fasste die Lage nachher mit dem Blick nach vorne treffend zusammen; "Wir müssen jetzt bald einmal Fakten sprechen lassen." Damit meint er, dass die Zeit der Duelle mit den Top-Teams vorbei ist und damit die Möglichkeit, die eine oder andere Niederlage als ohnehin unvermeidbar abzuhaken. In der einen oder anderen Partie bis zur Weihnachtspause braucht Langenfeld für den Kampf um den Klassenerhalt tatsächlich mal wieder etwas Zählbares. Was möglich ist, dürfte die Aufgabe am nächsten Samstag (18 Uhr) beim Achten GSV Eintracht Baunatal zeigen. Langenfeld hat die weiteste Fahrt der Saison vor sich - 225 Kilometer. Und Langenfeld sollte irgendwie eine Steigerung schaffen. Sonst wird es wieder nicht für einen Sieg in Frage kommen.

SG Langenfeld: Joest, Riebau, Geske - Thöne (3), Heider (3), Wolter (2), Preissegger (1), Adams (5), Klimke (1), Herff (3/2), Stolley, Boelken (3), Menzlaff (4), Nelte (2).

(RP)
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