Lokalsport Handball-Drama: Langenfeld kann jetzt noch Vizemeister werden

Langenfeld · Der Oberligist gewann gegen Mönchengladbach nach einer packenden Partie mit 29:28. André Eich, der überhaupt nicht spielen sollte, hielt den Sieg fest.

 Wer eine Lücke sucht: Frederic König (Mitte) steuerte immerhin vier Tore zum hauchdünnen Langenfelder Sieg über die Borussia bei.

Wer eine Lücke sucht: Frederic König (Mitte) steuerte immerhin vier Tore zum hauchdünnen Langenfelder Sieg über die Borussia bei.

Foto: Ralph Matzerath

Die letzten Minuten waren dramatisch. Und weil der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) beim 29:28 (14:14) über Borussia Mönchengladbach ein Happy End feiern durfte, hat er tatsächlich eine Chance, die Vizemeisterschaft aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Hinter dem Meister TV Aldekerk (45:3 Punkte) werden Mönchengladbach (35:13) und das Team von Trainer Leszek Hoft den zweiten Platz unter sich ausspielen. Einfache Rechnung: Die SGL (33:15) muss ihre beiden restlichen Aufgaben erfolgreich lösen - und die Borussia noch zwei Zähler abgeben.

Für die finale Sicherung des Sieges war ausgerechnet der Spieler zuständig, der gar nicht hätte auflaufen dürfen. Durch Kreisläufer Andreas Nelte war der SGL das 29:27 gelungen (58.), ehe die Borussia 62 Sekunden vor dem Abpfiff auf 28:29 verkürzen konnte. Noch 36 Sekunden waren zu absolvieren und Hoft nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal taktisch einzustellen. Trotzdem ging der Ball verloren. Und vier Sekunden vor Schluss hatte Mönchengladbach die Chance zum Gegenstoß. Der Pass seines Keepers Sven Plath kam an - allerdings beim Langenfelder André Eich, der das Spielgerät kurz hinter der Mittellinie beinah artistisch aus der Luft pflückte.

Der Einsatz des 26-Jährigen war eine echte Notfall-Hilfe. Nach einer Absprache mit Trainer Hoft, der zuletzt immer große personelle Probleme zu verarbeiten hatte, stellte sich Eich im Anschluss an eine vierwöchige Pause zur Verfügung. "Es ist ein Knorpelschaden", bestätigte der Regisseur. Aus ärztlicher Sicht wäre sogar eine Abkehr vom Handball nicht verkehrt.

Dass er im Laufe der Partie trotzdem aufs Feld kam, war keine große Überraschung - aber ein Baustein für den Sieg. Die leidenschaftlich kämpfende SGL erwischte gegen die Borussia einen glanzvollen Start - 11:6 (15.). Langenfeld deckte stark und nutzte vorne fast jede Chance. "Dann haben wir den Faden verloren", bestätigte Trainer Hoft. Das hatte auch damit zu tun, dass sich die Partie bisweilen zu einer regen Diskussionsrunde entwickelte, in der fast jeder jede Entscheidung kommentieren musste. Hier war die Borussia deutlich überlegen. Weil darüber hinaus die Unparteiischen viele unverständliche Entscheidungen trafen, ging es oft hektisch zu.

Das Ende entschädigte für viel, zumal die Spannung zunehmend in die Höhe kletterte. Beim 16:18 (37.) drohte der SGL das Spiel zu entgleiten, doch sie ackerte sich zurück - 22:20 (46.), 24:22 (51.), 25:23 (52.). Aus dem 26:26 (54.) machte Henrik Heider das 27:26 (55.), bevor Vinzenz Preissegger in Unterzahl das 28:26 gelang (56.) und bei der SGL die letzten Kräfte fürs folgende Drama mit Happy End freisetzte.

SG Langenfeld: Hanke, Geske - Thöne, Heider (5), Wolter, Preissegger (4), Adams (2), Schickhaus (3), Herff (4/2), Kniesche (4), König (4), Nelte (1), Eich (2).

(RP)
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