Lokalsport Handball: Die Mannschaft trägt sich selbst

Langenfeld · Der künftige Drittligist SG Langenfeld ist der Titelverteidiger beim Final-Four-Turnier im Kreispokal. Für den im Urlaub weilenden Trainer Dennis Werkmeister übernimmt zumindest heute Matthias Herff die Verantwortung fürs Team.

 Huckepack: Tim Menzlaff (in der Rolle als "Lasten-Esel), Kapitän Matthias Herff, Henrik Heider und Mirko Stolley (von links) peilen im Kreispokal einen vernünftigen Saison-Abschluss an.

Huckepack: Tim Menzlaff (in der Rolle als "Lasten-Esel), Kapitän Matthias Herff, Henrik Heider und Mirko Stolley (von links) peilen im Kreispokal einen vernünftigen Saison-Abschluss an.

Foto: Ralph Matzerath

Auf den ersten Blick dürfte alles so sein wie immer, denn die Handballer der SG Langenfeld (SGL) werden beim Final-Four-Turnier im Kreispokal mit einem erstaunlich vollständigen Aufgebot antreten. Der größte Teil der Feierlichkeiten auf der Zielgeraden einer extrem erfolgreichen Saison ist vorbei und die Abschluss-Tour nach Mallorca über Pfingsten haben alle Teilnehmer vernünftig überstanden. Mit dem Handball war das jedoch zuletzt eine sehr spezielle Angelegenheit, denn seit dem Triumph im Finale des Deutschen Amateurpokals am 1. Mai in Hamburg ruhte der See in diesem Punkt still. Am Donnerstagabend trafen sich die Spieler auf eher freiwilliger Basis zum ersten Mal wieder zu einer Einheit, bei der das Sportliche im Mittelpunkt stand. "Es war ein bisschen spärlich", berichtet Kapitän Matthias Herff, "ursprünglich war ja auch kein Training. Es ging darum, sich etwas zu bewegen und mal einen Ball in die Hand zu nehmen."

Der Mannschaftsführer war mit der Durchführung dieser Einheit betraut und er wird heute Abend ab 18 Uhr in Remscheid im Kreispokal-Halbfinale gegen den Turnier-Gastgeber HG Remscheid ebenfalls für den Ablauf verantwortlich sein. Chefcoach Dennis Werkmeister befindet sich derzeit im Urlaub, während Co-Trainer Thorsten Scholl zwar im Lande ist, aber privat verhindert. Herff kann sich von draußen um die Teamkollegen kümmern, weil er ohnehin die lädierte Schulter auskurieren und als Spieler kein unnötiges Risiko eingehen soll.

Darüber hinaus fehlen aus dem Kader, der in den vergangenen Monaten am Aufstieg in die 3. Liga und an den vielen Pokalsiegen beteiligt war, lediglich Philipp Wolter (Leiste) und Sven Kniesche (privat verhindert). "Bis jetzt sind wir relativ komplett", sagt Herff, "es wird wohl nicht so rund laufen wie sonst, aber wir gehen das natürlich trotzdem mit vollem Ernst an."

Geht es alleine nach der Klassen-Zugehörigkeit, muss die SGL fürs Halbfinale gegen Remscheid als Favorit gelten, denn die Hausherren sind gerade aus der Verbandsliga in die Oberliga zurückgekehrt. Damit ist Remscheid zwei Klassen tiefer als Langenfeld angesiedelt, denn unterhalb der 3. Liga gibt es jetzt zuerst noch die neue Nordrheinliga.

Dort werden in der kommenden Saison die Bergischen Panther einer der besonders heißen Kandidaten auf einen der Plätze ganz vorne sein. Panther-Trainer Marcel Mutz sieht einige Gründe, das Turnier mit vollem Einsatz in Angriff zu nehmen: "Langenfeld ist doch das beste Beispiel, was daraus entstehen kann. Das ist ein echter Anreiz und die Chance, sich gut aus der Saison zu verabschieden." Zu einem direkten Duell zwischen der SGL und den Panthern, die sich in der Oberliga lange einen Titelkampf auf Augenhöhe lieferten, kann es erst morgen kommen - im Spiel um den dritten Platz (13 Uhr) oder im Endspiel (17 Uhr).

Nach dem Final-Four legen die SGL-Handballer endgültig die Beine hoch, ehe am 13. Juni die Vorbereitung auf die 3. Liga beginnt. "Das wird bestimmt eine echt interessante Nummer", vermutet Herff, der sich riesig aufs große Abenteuer freut - obwohl der Stress steigt, obwohl es mehr Niederlagen gibt. Insgesamt wird sich ab September eine Etage höher eine ganze Menge ändern. Nur heute und morgen dürfte alles so sein wie immer. Auf den ersten Blick jedenfalls.

(RP)
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