Lokalsport Geschwächte Longhorns zu stark unter Druck

Langenfeld · Der Football-Zweitligist hielt bei den Düsseldorf Panthern zunächst passabel mit, war aber insgesamt chancenlos und verlor mit 6:47.

 Der Verfolgte: Darnell Evans (links) konnte den ersten Touchdown erzielen, aber die klare Niederlage der Longhorns nicht abwenden.

Der Verfolgte: Darnell Evans (links) konnte den ersten Touchdown erzielen, aber die klare Niederlage der Longhorns nicht abwenden.

Foto: Ralph Matzerath

In einem Punkt waren sich der Headcoach und sein Runningback schnell einig: "In der zweiten Hälfte waren wir chancenlos." Diese Einschätzung durch Trainer Michael Hap und den erfahrenen Spieler Daniel Berg konnte aber auch keinen überraschen, denn die Langenfeld Longhorns verloren in der Zweiten Football-Bundesliga Nord (GFL 2) bei den Düsseldorf Panthern klar mit 6:47 (6:21).

Musste diese Analyse nicht fürs gesamte Match gelten? "Nein", meint Hap, "wir haben am Anfang gut mitgehalten, aber unsere Angriffe nicht zu Ende spielen können." Auch Berg sah Potenzial in den ersten beiden Vierteln: "Wir hatten etwas Pech." Das traf zum Beispiel auf eine Szene zu Beginn zu, als Quarterback Joey Sanchez schnell einen Schlag abbekam und anschließend unter Schmerzen weitermachen musste. Sanchez hatte zuvor mit einem langen Pass auf Darnell Evans für die ersten Punkte des Aufsteigers gesorgt - der danach nichts Zählbares mehr erzielte.

Zum personellen Pech gesellten sich viele unkonzentrierte Aktionen. Ein Wechselfehler kurz vor der Pause oder ein Ballverlust (Fumble) der Offense nahe der gegnerischen Endzone waren nur zwei von mehreren Missgeschicken. "Wenn uns diese Fehler nicht passiert wären, hätten wir sicher längere Zeit mithalten können", vermutet Berg.

Als die Kräfte der Gäste nach der Pause spürbar nachließen, registrierte auch der Runningback, dass Langenfeld die Panther nicht mehr würde aufhalten können. "Sie haben uns überrannt. Da gab es nichts mehr zu holen", räumte Berg ein. Der Aufsteiger, bei dem Headcoach Hap sechs Defense-Spieler ersetzen musste, bekam gleichzeitig in der bisher starken Offense (95 Punkte in den ersten drei Spielen) keine strukturierten Angriffe mehr hin. Ein Grund dafür: Einige Defense-Akteure halfen im Angriff aus. "Uns blieb aufgrund der personellen Situation nichts anderes übrig", meinte Hap, "das Ergebnis fällt dennoch etwas zu hoch aus."

Erleichtert registrierten die Longhorns dafür, dass Julien Fontaine noch am Abend wieder nach Hause durfte. Fontaine war im vierten Abschnitt mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen und hatten zunächst ein Krankenhaus aufsuchen müssen. Insgesamt dürften die Langenfelder heilfroh sein, dass sie Anfang Juni zum ersten Mal eine Pause einlegen können (zwei Wochen).

Zunächst müssen die Longhorns, die mittlerweile mit einem Sieg aus vier Partien am Tabellen-Ende stehen (2:6 Punkte), aber noch drei schwierige Aufgaben annehmen. Am Samstag (16 Uhr, Stadion Jahnstraße) kommen die Potsdam Royals nach Langenfeld, die bislang drei Siege erreichten und die Tabelle anführen. "Das werden echte Brocken", sagt Berg. Er meint damit auch die Auswärts-Auftritte bei den Rostock Griffins (Siebter/27. Mai) und bei den Lübeck Cougars (Fünfter/4. Juni). Dann darf das Team einmal kurz durchatmen, ehe es gegen die Bonn Gamecocks weitergeht (Dritter/18. Juni). Die Hoffnung gibt übrigens trotz der Serie von jetzt drei Niederlagen hintereinander keiner auf. "Wir glauben weiter an den Klassenerhalt", betont Daniel Berg. Er spricht stellvertretend für alle Spieler, denn er ist nicht nur Runningback - sondern auch der Kapitän der Mannschaft.

(mol-)
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