Handball Geschichten: Hand gebrochen, Bein genäht

Die ganz wichtigen Spiele schreiben bisweilen sehr eigene Geschichten. Das Gipfeltreffen in der Handball-Verbandsliga zwischen der SG Langenfeld (SGL) und Mettmann-Sport hätte vermutlich sogar ein Buch füllen können – mit verschiedenen Hauptdarstellern. Für die Eröffnung war Matthias Herff zuständig, der gar nicht mitmischen konnte. Der 21-Jährige war nach einem Trainingsunfall verletzt – ohne "Fremdeinwirkung" und durchaus viel schwerer als zunächst angenommen.

Bei einer Übungseinheit hatte Herff mit den Händen einen Kasten angeschlagen. Die Diagnose im Krankenhaus zeigte den Bruch eines Mittelhandknochens an der einen Hand sowie einen Fingerbruch an der anderen. "Ich spiele jetzt schon zehn Jahre Handball", sagte Herff, der bereits operiert wurde, "und dann passierte so was Blödes." Viel mehr Schmerzen bereitete es ihm sogar, zusehen zu müssen: "Echt schlimm. Da geht der Herzschlag noch mal in die Höhe."

Sein persönliches Missgeschick wusste auch Vinzenz Preissegger zu schildern – wie Herff zurzeit vorwiegend auf Linksaußen unterwegs. Der 22-Jährige erlitt erst am Samstag beim Baumfällen eine tiefe Fleischwunde am Bein, die mit mehreren Stichen genäht wurde. Die Ärzte hielten eine Pause für angemessen, doch Preissegger eilte nach Langenfeld, lief tatsächlich auf und erzielte ein Tor. Kommentar: "Geht schon." Hätte er komplett gefehlt , wäre die SGL um ihre beiden besten Werfer dezimiert gewesen. Herff führt die interne Torjägerliste mit 112 Toren an (davon 26 Siebenmeter), Preissegger (68/6) folgt auf Rang zwei. Ungewöhnliches der ganz anderen Art produzierte der mit Meniskusbeschwerden aufgelaufene Fabrice Voigt.

Gut 25 Minuten waren beim Stande von 12:13 absolviert, als Voigt einen Zweikampf mit Mettmanns Christian Klein sehr intensiv ausführte. Klein revanchierte sich mit einem Ellbogenschlag gegen Voigt, sodass es kurz drunter und drüber ging. Während die Unparteiischen die Köpfe zusammensteckten, gaben sich Voigt und Klein die Hand. Die Kontrahenten wollten den Spielleitern mitteilen, sie mögen die Sache als erledigt betrachten. Die Herren machten jedoch nicht mit. Für Voigt gabs eine Zeitstrafe und für Klein die übrigens berechtigte Rote Karte.

(RP)
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