Lokalsport Endspurt: Die 3. Liga lockt Langenfeld

Langenfeld · Sechs Spiele stehen noch vor dem Regionalliga-Tabellenführer. Die Aufgabe bei den Wölfen Nordrhein ist schwierig.

 Ein Engpass: André Boelken (am Ball) und Mats Heyde (Zweiter von rechts) stehen aber mit Langenfelds Handballern vor dem großen Durchbruch.

Ein Engpass: André Boelken (am Ball) und Mats Heyde (Zweiter von rechts) stehen aber mit Langenfelds Handballern vor dem großen Durchbruch.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Natürlich darf der Handball-Regionalligist SG Langenfeld (SGL) nicht mit mal ansatzweise Geschenken rechnen und die Mannschaft von Trainer Jurek Tomasik wird sich jeden Sieg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hart erarbeiten müssen. Sechs Runden vor dem Ende der Saison kann der Tabellenführer aber ganz alleine darüber entscheiden, wie der Stand nach dem letzten Spieltag am 12. Mai aussieht.

Grundsätzlich spricht derzeit alles dafür, dass die SGL im Jahr eins nach dem Abstieg direkt wieder in die 3. Liga zurückkehrt. Die 37:7 Punkte sind zumindest eine richtig gute Basis, um den TSV Bonn rrh. (35:11) und die SG Ratingen (33:13/beide eine Partie mehr) auf der Zielgeraden zu kontrollieren. Der Rest des Feldes ab Rang vier (TuS 82 Opladen/28:18) hat mit der Vergabe der Meisterschaft seit einiger Zeit nichts mehr zu tun.

Die Entscheidung könnte in drei bis vier Wochen fallen, weil die SGL dann auf Bonn trifft (28. April) und anschließend nach Ratingen muss (5. Mai). Während die gemeinsam aus der 3. Liga abgestiegenen Ratinger und Langenfeld im neuen Jahr fast im Gleichschritt durch ihre Spiele gehen (jeweils 15:3 Punkte), hatte Bonn zuletzt keinen besonders guten Rhythmus. Aus den vergangenen vier Partien gab es lediglich einen Sieg (3:5 Zähler) und zuletzt mit dem 29:34 in Ratingen eine schmerzhafte Niederlage. TSV-Abteilungsleiter Markus Achenbach nimmt es mit einer eigenen Portion Humor: "Im Moment tun wir ja alles, damit es die SGL schafft."

Auf zwei Dinge legt Achenbach trotz der Rückschläge in den vergangenen Wochen viel Wert. Erstens: Die Mannschaft, die gegen die SGL in der Hinrunde mit 31:25 gewann, wird im Rückrunden-Treffen alles für ein ähnliches Resultat geben. Zweitens: Dass Bonn angeblich nicht für die 3. Liga melden will, wie jüngst zu hören war, entbehre jeder Grundlage: "Es entspricht unserer Einstellung, dass wir es probieren, wenn es eine Mannschaft geschafft hat. Finanziell werden wir natürlich keine großen Abenteuer eingehen."

Für die SGL folgt daraus, dass Bonn vorläufig der erste Verfolger bleibt. Richtig ist zugleich auch, dass sich Langenfeld bei vier Minuspunkten weniger eine Niederlage in einem der Top-Spiele sicher leisten kann, ohne die Spitze wieder abgeben zu müssen. Weitere Rechnungen hängen davon ab, ob die Konkurrenz ebenfalls noch Federn lässt.

SGL-Coach Tomasik bleibt sich sowieso treu, indem er traditionell den Blick auf die Themen Meisterschaft und Aufstieg verweigert: "Für mich ist jedes Spiel wichtig und jetzt erst mal viel wichtiger, was am Sonntag passiert." Die Aufgabe morgen (16 Uhr) bei den Wölfen Nordrhein dürfte es tatsächlich in sich haben. Am 18. November 2017 gewann Langenfeld in eigener Halle erst dank einer Steigerung nach der Pause mit 30:25 (15:15) gegen den bei 19:25 Zählern geführten Tabellen-Elften.

Und den beiden direkten Kontrahenten des Spitzenreiters machte das Team von HC-Trainer Thomas Molsner kürzlich echt das Leben schwer - 25:26 in Bonn, 27:28 gegen Ratingen. Kurz vor Ostern gab es darüber hinaus noch einen 27:25-Erfolg über den Vierten TuS 82 Opladen.

"Das wird für uns morgen kein Selbstläufer, sondern mit Sicherheit ein ganz, ganz schwieriges Spiel", betont Tomasik, der seinen Spielern auf der anderen Seite viel zutraut - nicht zuletzt die richtige Einstellung: "Die Mannschaft weiß, dass es ohne nicht geht." Da dürfte es tatsächlich keine zwei Meinungen geben. Natürlich darf Langenfeld nicht mit Geschenken rechnen und die Mannschaft wird sich jeden Sieg hart erarbeiten müssen.

(RP)
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