Lokalsport Elfen verlangen Bietigheim alles ab - und verlieren knapp

Leverkusen · Lange blieb das Spiel gegen den haushohen Favoriten offen, doch am Ende setzte sich der Tabellenvierte durch.

 Jenny Karolius (Mitte) und ihre Teamkolleginnen lieferten sich einen harten Kampf mit Bietigheim. Am Ende hatten sie aber das Nachsehen.

Jenny Karolius (Mitte) und ihre Teamkolleginnen lieferten sich einen harten Kampf mit Bietigheim. Am Ende hatten sie aber das Nachsehen.

Foto: MISERIUS

Kim Naidzinavicius konnte es nicht fassen und fand beim Schulterblick im Zurücklaufen sichtlich keinen Gefallen am Jubel der SG BBM Bietigheim. Nachdem das Rückraum-Ass in Diensten von Bayers Bundesliga-Handballerinnen beim 28:32 (17:16) mit acht Treffern lange die Hoffnung auf eine Überraschung lebendig gehalten hatte, war es ausgerechnet ihr verworfener Siebenmeter, der für die Vorentscheidung sorgte. Die Nationalspielerin zeigte in ihrem drittletzten Spiel daheim eine ordentliche Leistung gegen die künftigen Teamkolleginnen.

Während sich die Fans der Elfen langsam aber sicher an den Gedanken gewöhnen müssen, den Star bald nur noch im Bietigheimer Dress zu Gesicht zu bekommen, geht ein anderer Stern langsam auf. Als Trainerin Renate Wolf die junge Kim Braun ins Spiel brachte, brauchte die Linksaußen nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Sie lehrte die Gäste-Abwehr noch vor dem Pausenpfiff mit vier Treffern binnen weniger Minuten, dass es ein gefährlicher Fehler sein kann, sie zu unterschätzen. "Kim war das erfrischende Element, das wir in dieser Phase sehr gut gebrauchen konnten", lobte die Chef-Elfe das Eigengewächs. Und wer so jung und unbekümmert aufspielt, dem verzeihen Fans, Teamkolleginnen und Trainerin auch gerne, dass noch nicht alles passen kann - wie beim fünften Versuch vor der Pause, der ebenso zur Beute von SG BBM-Keeperin Tess Wester wurde, wie ein weiterer Versuch später im zweiten Durchgang.

Nach dem Remis gegen Oldenburg und dem Sieg in Dortmund lieferten die Leverkusenerinnen auch dem dritten Team aus höheren Tabellenregionen einen durchaus harten Kampf. "Dass wir so viele technische Fehler hatten, lag nur zum Teil an uns, sondern auch am starken Spiel der Leverkusenerinnen", befand Gäste-Trainer Martin Albertsen. Er nickte auch, als Wolf das Ergebnis nach lange offenem Spielstand (in der 45. Minute stand es 24:24) als "um zwei Tore zu deutlich" bezeichnete.

Die starken Leistungen will die Chef-Elfe nun mitnehmen in die nächsten Begegnungen. Am Samstag sind die Leverkusenerinnen nicht der Außenseiter. Sie gelten für das Auswärtsspiel beim Tabellenelften Bad Wildungen Vipers als deutlicher Favorit - erst recht nach den Auftritten der letzten Wochen.

Elfen: Gaiovych (bis 51.), Fehr (bei zwei Siebenmetern und ab 51.) - Seidel (1), Heldmann (nicht eingesetzt), Glankovicova (2), Adams (1), Karolius (4), Naidzionavicius (8/3), Ruthenbeck (n.e.), Berndt (2), Janouskova (1). Adeberg (n.e.), Schilk (1), Rode (4/2).

(RP)
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