Lokalsport Dustin Thöne: Er ist jetzt noch wichtiger

Langenfeld · Der Handball-Oberligist SG Langenfeld tritt morgen gegen Lobberich an. Trainer Dennis Werkmeister wirkt trotz der nur kurzen Erholung zuversichtlich. Und ein 22 Jahre junger Chemiestudent muss den verletzten Andreas Nelte ersetzen.

Lokalsport: Dustin Thöne: Er ist jetzt noch wichtiger
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Hetzjagd geht weiter und dem Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Nach dem mit einer Portion Glück und letzter Kraft erkämpften 32:32 am Sonntag bei der SG OSC Wölfe Rheinhausen gab es gestern frei, um die Akkus wenigstens ein bisschen aufzuladen. Damit bleibt zur direkten Vorbereitung nur die Einheit heute, denn bereits morgen Abend (20.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) spielt der Tabellenzweite gegen den TV Lobberich wieder um Punkte. Die Lage ist klar: Um den Kontakt zum Spitzenreiter HSG Bergische Panther zu halten, braucht Langenfeld beide Zähler. Trainer Dennis Werkmeister geht davon aus, dass sein stark belastetes Team die Aufgabe löst: "Ich bin sicher, dass wir gewinnen werden."

Ganz sicher ist allerdings auch, dass der an einem Muskelfaserriss leidende Kreisläufer und Abwehrchef Andreas Nelte nur sehr dosiert dabei sein kann - wenn denn überhaupt. In Rheinhausen riskierte der 33-Jährige tatsächlich einen Einsatz, als der SGL die Partie in der Mitte der zweiten Hälfte fast schon entglitten war. Eine sehr intensive physiotherapeutische Behandlung soll Nelte so schnell wie möglich wieder auf die Beine bringen. Im Blick hat er dabei aber eher die erste Runde im Deutschen Amateurpokal am Samstag (19.15 Uhr) beim Westfalen-Oberligisten TuS Spenge.

Daraus ergibt sich, dass auf seinen Team- und Positions-Kollegen Dustin Thöne erneut reichlich Arbeit zukommen wird. Der 22-Jährige rückt bei Neltes Ausfall noch stärker als bisher in den Mittelpunkt. Defensiv hat sich Thöne, der 2013 von jetzigen Drittligisten Longericher SC zur SGL kam, längst zu einer festen Größe entwickelt - was er unter anderem auch der Routine von Nelte verdankt: "Andi stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Jetzt versuche ich, ihm unter die Arme zu greifen."

Den einen oder anderen Schritt mehr investiert Thöne gerne, zumal er sich in der Mannschaft wohlfühlt. "Jeder springt für jeden in die Bresche", betont Thöne, der sich nicht nur an seinen Toren messen lassen mag: "Wenn ich hinten sechs Blocks geschafft und Gegentore verhindert habe, finde ich das genauso wichtig." Von sich selbst verlangt er gerade jetzt besonders viel und wenigstens mittelfristig ein noch bestimmteres Auftreten. Dabei ist sein Trainer Werkmeister ohnehin einverstanden mit Thönes Leistungen: "Dustin weiß, dass es jetzt besonders auf ihn ankommt. Er ist da gut reingewachsen. Und er hat mit seinen 22 Jahren jetzt schon den Anspruch, ein Führungsspieler zu sein. Das muss er nicht, denn dafür sind eigentlich andere da."

Der Coach bemüht sich, den Druck vom Spieler zu nehmen. Was er ihm und der Mannschaft gewiss nicht nehmen will, ist die Leidenschaft im Spiel. "Wir sind alle heiß auf Mittwoch", betont Thöne, der trotzdem viel Respekt vor dem Gegner hat und eine schwierige Aufgabe erwartet. Sollte der SGL ein Erfolg gelingen, könnte das erneut mit dem derzeit perfekten Teamgeist zu tun haben, der die Mannschaft selbst durch Krisen zu tragen vermag - so wie beim 32:32 in Rheinhausen. "Die Chemie stimmt bei uns", sagt Dustin Thöne. Das muss wirklich so sein, denn der Handballer aus Leidenschaft kennt sich in Naturwissenschaften aus. Schließlich studiert er Chemie.

Um die Erkältung und den kratzigen Hals zu überwinden, brauchte Thöne trotzdem keine besonderen Mittel aus der Apotheke, Dafür genügten ihm etwas Abschalten und heißer Tee. Ob die Maßnahmen reichen zum Aufladen der Akkus und für einen Sieg über Lobberich, wird morgen Abend gegen 22 Uhr zu erkennen sein. Trainer Werkmeister hat sich da ja festgelegt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort