Lokalsport Durststrecke: Handballern entgleitet der Sieg innerhalb von elf Minuten

Langenfeld · Dem Oberligisten SG Langenfeld fehlten wichtige Stammspieler. Das 21:24 bei TuSEM Essen II war trotzdem unglücklich. Zur Halbzeit hieß es noch 13:9.

Wer vor dem Anpfiff auf den Spielbericht blicken konnte, hätte wohl keine Wetten mehr auf den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) abgegeben. Da fehlten schließlich drei ganz wichtige Stammkräfte. Trainer Dennis Werkmeister stand mit seiner Mannschaft gestern vor der im Grunde unlösbaren Aufgabe, im Spitzenspiel bei TuSEM Essen II die beiden Keeper Tobias Geske und Tobias Hanke sowie auf den wurfstarken Rückraumspieler Tim Menzlaff ersetzen zu müssen. Trotzdem war eine Überraschung möglich, denn in der ersten Halbzeit hatte die SGL das Geschehen im Griff. Am Ende stand allerdings eine 21:24 (13:9)-Niederlage auf der Anzeigetafel. Langenfeld verlor nach dem 30:38 bei Borussia Mönchengladbach und dem 24:33 bei den Bergischen Panthern auch das dritte Spitzenspiel in dieser Saison. Und Werkmeister war vor allem traurig: "Im Moment tue ich mich irgendwie schwer damit, das Positive hervorzuheben."

Die SGL musste einige Umstellungen vornehmen und Alexander Riebau trug die Verantwortung als Torhüter alleine. Die Zusammenarbeit mit der Abwehr funktionierte immerhin so gut, dass sich die SGL bis zur Pause einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeiten konnte - obwohl hier im angeschlagenen Dustin Thöne der nächste Spieler die Segel streichen musste. Thöne probierte es, war jedoch offensichtlich nicht in stärkster Verfassung und durfte nach drei Zeitstrafen hintereinander nur noch zuschauen (Rote Karte). Die SGL hatte deshalb noch eine Wechselmöglichkeit weniger.

Werkmeister wollte allerdings weder die eingeschränkten personellen Mittel als wesentlichen Grund für die Niederlage anführen noch manche Pfiffe der Unparteiischen, die insgesamt 13 Zeitstrafen gegen die Gäste verhängten. "Die erste Halbzeit war super", urteilte der Coach, "was dann passiert ist, verstehe ich nicht." Bis zur 41. Minute erzielte Langenfeld keinen einzigen Treffer mehr, sodass Essen die Wende einleiten konnte - 13:15. Langenfeld blieb dann zwar bis zum Abpfiff auf Augenhöhe (58./21:22), ging aber wenig später als unglücklicher Verlierer vom Platz.

Der Oberligist liegt nach der dritten Saison-Niederlage mit 11:7 Punkten auf Platz fünf hinter den Bergischen Panthern (14:4), Essen, dem ART Düsseldorf (beide 13:5) und dem TV Aldekerk (12:6). Weil der Abstand nach ganz vorne so gering ist, fand der Coach das Ergebnis von Essen doppelt schmerzhaft.

(RP)
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