Lokalsport Der Reifenschaden: Wer sein Auto bei Tempo 240 kontrollieren kann

Langenfeld · Jörg Bergmeister erlebte jetzt in Virgina "ein Wochenende zum Vergessen". Kart-Talent Jakob Bergmeister hatte in Wackersdorf einen schweren Stand.

 Geschützt: Jörg Bergmeister weiß, wie wichtig die richtige Ausrüstung im Motorsport gerade in kritischen Situationen ist.

Geschützt: Jörg Bergmeister weiß, wie wichtig die richtige Ausrüstung im Motorsport gerade in kritischen Situationen ist.

Foto: Park Place Motorsports

Der Einsatz war wieder sehr hoch, aber der Ertrag diesmal ziemlich bescheiden - sowohl beim einen, der erst am Anfang seiner Karriere steht, als auch beim anderen, der im Motorsport schon alles erlebt hat. Gehofft hatten beide auf deutlich mehr, was einerseits am gemeinsamen Familiennamen liegt und andererseits an zuletzt durchaus ermutigenden Resultaten. Kart-Talent Jakob Bergmeister musste jetzt allerdings beim Renn-Wochenende der Deutschen Kart-Meisterschaft in Wackersdorf erneut festellen, dass die Saison 2017 allgemein tatsächlich vorwiegend eine Menge Erfahrung bringt. Damit hatten jedoch alle gerechnet. Schwieriger war der Termin in der WeatherTech SportsCar Championship in den USA für Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister, der zuletzt zweimal hintereinander aufs Podium gefahren war (Erster, Zweiter). Jetzt kam der Rückschlag: Platz zehn in Virginia war eine herbe Enttäuschung für Park Place Motorsports.

Patrick Lindsey, Team-Eigner und Teamkollege zugleich, brachte es auf den Punkt: "Das Auto und die Crew waren großartig - das Rennen nicht. Frustrierend." Jörg Bergmeister nannte die Veranstaltung schlicht "ein Wochenende zum Vergessen". Der Porsche 911 GT 3 R war perfekt vorbereitet und auch ein Kandidat für das nächste Top-Resultat, doch Probleme mit den Reifen durchkreuzten sämtliche Pläne. Beim ersten Reifenschaden, der plötzlich auftrat, war Bergmeister mit rund 240 Stundenkilometern unterwegs und er musste hier sein ganzes Können aufbieten, um das Fahrzeug so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten: "Das hat zum Glück geklappt."

Ein zweiter Reifenschaden war weniger spektakulär, weil er sich angekündigt hatte. Der Langenfelder kam deshalb ohne Gefahr an die Box. Trotzdem kletterte die ohnehin große Enttäuschung noch um ein paar Prozentpunkte in die Höhe. "Das ist sehr ärgerlich. Die ganze Arbeit war umsonst", fand Bergmeister, der direkt in den USA blieb und sich auf den Weg nach Texas machte. Dort fährt er jetzt in der Pirelli World Challenge für Wright Motorsports aus Ohio auf dem "Circuit of the Americas" in Austin gleich drei Wertungsläufe. Der 41-Jährige wechselt sich am Steuer eines Porsche 911 GT 3 R mit dem Kalifornier Patrick Long ab, der die Meisterschafts-Gesamtwertung anführt. Bergmeister, der nicht die komplette Pirelli-Serie bestreitet, will alles für Long und dessen Unternehmen Titelgewinn geben.

Den höchsten möglichen Einsatz zeigte auch sein Neffe Jakob Bergmeister beim Renn-Wochenende in der Deutschen Kart-Meisterschaft im mehr als 500 Kilometer entfernten Wackersdorf. Am Ende lief es zwar ganz gut und die Geschwindigkeit lag auf dem Niveau vieler anderer Teilnehmer, doch die Ergebnisse fielen mit den Rängen 21 und 17 nicht berauschend aus.

Nach dem Umstieg aus der Bambini-Klasse zu den Junioren befindet sich der Zwölfjährige im Feld der durchweg älteren Konkurrenz immer noch in einem Lern- und Entwicklungsprozess. Jedes Rennen ist eine echte Herausforderung - was von Anfang an so gewollt war. Beim nächsten Mal darf der Ertrag trotzdem gerne wieder ein bisschen besser zum hohen Aufwand passen.

(RP)
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