Lokalsport Der Blick mit den Augen des Trainers

Monheim · Der Fußball-Landesligist SF Baumberg steht ungeschlagen an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt der Vorletzte TSV Ronsdorf, den der Spitzenreiter nicht auf die leichte Schulter nehmen will - besonders wegen der folgenden Aufgaben.

 Bleibt doch mal auf dem Teppich: Baumbergs Coach Salah El Halimi (Mitte) ist sehr überzeugt von seiner Mannschaft, warnt aber im Moment noch vor zu hohen Erwartungen.

Bleibt doch mal auf dem Teppich: Baumbergs Coach Salah El Halimi (Mitte) ist sehr überzeugt von seiner Mannschaft, warnt aber im Moment noch vor zu hohen Erwartungen.

Foto: Ralph Matzerath

Seine Beharrlichkeit lässt sich Salah El Halimi nicht nehmen. Der 39-Jährige absolviert gerade sein erstes komplettes Jahr als Chefcoach einer Fußball-Mannschaft - und er konnte vor dem Saisonstart kaum ahnen, wie sich alles fügen würde. Deshalb war es nach dem Abstieg aus der Oberliga die erste Absicht, dass die Sportfreunde Baumberg (SFB) wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Dieses Unterfangen verdient ganz sicher die Bezeichnung gelungen, denn der Landesligist führt das Feld ohne Niederlage an. Daraus lässt sich auf jeden Fall ableiten, dass Baumberg kaum etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird. Das andere Extrem: Der Spitzenreiter gilt für viele als der Top-Favorit für den Aufstieg. "Kann sein, dass sich das mit einer Trainerbrille sehe", sagt El Halimi, "ich denke nicht so langfristig. Es kann viel passieren." Das Naheliegende heißt TSV Ronsdorf, den die Baumberger am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) zu Heimspiel erwarten.

Es gibt viele Gründe, die Aufgabe mit vollem Ernst anzugehen. Einer davon: Am 11. Oktober treten die Baumberger zum Spitzenspiel bei ihrem Verfolger Cronenberger SC an. "Wir müssen uns auf Ronsdorf konzentrieren, damit wir nächste Woche eine Top-Spiel haben", fordert der SFB-Trainer. In der Theorie liegen Welten zwischen den beiden Kontrahenten: Hier steht der Spitzenreiter Baumberg mit 25 Zählern und 33:10 Toren, dort der Vorletzte mit sechs Punkten und 13:23 Toren. Erst am vergangenen Wochenende holte Wuppertal ihren ersten Sieg, als es den heftig kriselnden FC Remscheid mit 2:0 bezwingen konnte.

Dass die Sportfreunde mittlerweile 33 Treffer und damit 3,6 pro Begegnung erzielen konnten, liegt an ihrer grundsätzlich sehr offensiven Ausrichtung - worin für El Halimi gleichzeitig eine Gefahr liegt: "Die Abwehrarbeit fängt ja nicht erst bei den Innenverteidigern an. Wir müssen manchmal ein bisschen mehr nach hinten denken und gegen den Ball nach hinten arbeiten." Die Konkurrenz, die bis Weihnachten auf Baumberg warten, wird vermutlich jede Schwäche in diesem Bereich nutzen wollen. Die Sportfreunde bekommen es unter anderem noch mit dem Zweiten Cronenberg, dem Achten SC Velbert (25. Oktober), dem Dritten DSC 99 Düsseldorf (15. November), dem Siebten Arminia Klosterhardt (29. November), dem Sechsten Sterkrade-Nord (6. Dezember) und dem Vierten Heiligenhaus zu (13. Dezember/Rückrundenstart).

"Für uns geht es darum, wie wir in ein paar Wochen die Hinrunde beurteilen", findet El Halimi, "bis jetzt war sie überragend. Ich bin froh, wie die Mannschaft austritt. Sie verkauft und präsentiert sich hervorragend." Das Urteil trifft zu. Wie das mit dem Blick durch die Trainerbrille aussieht, ist eine andere Frage.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort