Judo Brillanter Nachwuchs

Für zwei Talente des Judo-Clubs Langenfeld waren die Deutschen U-17-Meisterschaften ein Karriere-Höhepunkt.Joris Kuger sicherte sich den Titel in der Klasse bis 60 Kilo. Merle Grigo nahm Silber in der Klasse bis 40 Kilo mit.

Der Judo-Club Langenfeld (JCL) freut sich über einen grandiosen Erfolg. Bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U 17 lieferten zwei JCL-Talente am Nürburgring zwei Top-Resultate ab. Der ganz große Wurf gelang Joris Kuger, der die Konkurrenz in der Klasse bis 60 Kilo als Westdeutscher Meister beherrschte und den Titel holte. Merle Grigo schrammte als Zweite in der Klasse bis 40 Kilo nur knapp an der Meisterschaft vorbei. Manfred Stutz, der dritte Langenfelder, schaffte auf andere Art den Sprung aufs Treppchen. Weil Kampfrichter Stutz über zwei Tage durch hervorragende Leistungen auffiel, stand er im U-17-Finale (Herren) der Klasse bis 50 Kilo – als Hauptkampfrichter.

Merle Grigo begann mit einem sicheren Sieg über Fabienne Binder (JC Neuwied). Judy Brandt (JC 90 Frankfurt/Oder) bot mehr Widerstand – bis Grigo einen Schulterwurf (kleine Wertung) und danach einen Haltegriff anbrachte. Das Halbfinale gegen Maila Sommer (JT Steinheim) war wieder eine glatte Sache (Innenschenkel-Wurf/Haltegriff) und fürs Finale gegen Sophie Schmidt (Berlin) durfte die noch 13 Jahre junge Schülerin des Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) ebenfalls was erwarten.

Weil Geduld fehlte

"Ich hätte damit gerechnet, dass sie gewinnt", sagt Trainer Jens Kaiser, dessen Schützling allerdings so dicht vor dem Ziel zu viel wollte. Die Kontrahentin nutzte die fehlende Geduld zu zwei Schulterwürfen und dem Erfolg über die Westdeutsche Vizemeisterin, die mit Platz zwei im ersten U-17-Jahr dennoch sehr zufrieden sein durfte.

Joris Kuger (15), ebenfalls KAG-Schüler, brachte zuerst Hüftwürfe gegen Germain Redel an (Blau-Rot Pratau). Auch gegen Andreas Helbig (Motor Wolgast) gewann Joris per Hüfttechnik ungefährdet, ehe das Duell mit Simon Hilker (TSV Glinde) viel spannender wurde. Kuger war aber hervorragend eingestellt, sodass Hilke nicht zur Entfaltung kam und sogar eine Verwarnung wegen Passivität kassierte. Ein Schulterwurf brachte dem Langenfelder schließlich das Halbfinale gegen den Süddeutschen Meister Jan Lorenz (JC Münchberg).

Einfach bessere Mittel

Kuger wirkte erneut konzentriert, weil er Lorenz' Spezialität kannte – tiefe Schulterwurf-Ansätze. Genau dieses Mittel setzte Joris dann selber zweimal ein und stand somit im Endkampf. Maxime Junghänel (SSF Bonn) wollte hier die Revanche fürs "WM"-Finale, doch der Langenfelder hatte mehr Mittel. Bereits in der ersten Minute gelang ihm mit einer Außensichel (halber Punkt) der beruhigende Vorsprung, der bis zum Ende hielt. Joris Kuger war der verdiente Meister und der Titel auch für ihn ein Karriere-Höhepunkt.

(RP)
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