Lokalsport Baumberg sehnt sich nach der Winterpause

Monheim · Der Fußball-Oberligist ist spielerisch eine Bereicherung für die Klasse, muss aber sein Team personell immer wieder umbauen.

 Harte Zeiten: Robin Hömig ist mit zehn Saisontreffern der erfolgreichste Spieler der Baumberger, die offensichtlich viel einstecken können.

Harte Zeiten: Robin Hömig ist mit zehn Saisontreffern der erfolgreichste Spieler der Baumberger, die offensichtlich viel einstecken können.

Foto: RP-Foto Ralph Matzerath

Diese Liste ist lang und der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) könnte mit den Namen darauf sogar eine komplette Mannschaft aufstellen. Diese Elf hätte dann immer noch viel Format und könnte wohl in der Klasse eine gute Rolle spielen. Auffälliger sind Ausfälle, wenn sie weiter vorne passieren - wie zuletzt für die Partie gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter (3:3). Da fehlte Louis Klotz als einer der besten Mittelfeldspieler der Oberliga ganz, während Top-Torjäger Miguel Lopez Torres kurz vor Schluss gerade noch für ein paar Minuten auf den Platz kam. Klotz fällt wegen seiner Knieverletzung (Innenbandriss) für den Rest des Jahres aus, während die Prognose für Lopez Torres (Kapselriss) bisher nicht sicher ist. Auf den ersten Blick weniger auffällig sind die Ausfälle, die Baumberg weiter hinten wegstecken muss. Dabei sind die Probleme dort unfassbar, denn die Defensive ist ein Dauer-Baustelle - und zwar eine so große, dass der neunte Tabellenplatz fast ein Wunder ist.

Als die Sportfreunde am zweiten Spieltag mit dem 3:1 beim TV Jahn Hiesfeld ihren ersten Saisonsieg erzielten, standen Ludwig Kofo Asenso und Patrick Jöcks in der Innenverteidigung. Beide schienen aufgrund ihrer Zweikampfstärke und Leidenschaft fest für künftige weitere Einsätze gebucht zu sein. Doch beim folgenden 1:1 gegen Meerbusch wurde das Duo sofort gesprengt, denn Kofo Asenso sah wegen einer als Notbremse geahndeten Aktion die Rote Karte. Derzeit sind die beiden wieder voneinander getrennt. Jöcks hätte gegen Hönnepel gespielt, musste jedoch wegen seiner fünften Gelben Karte aussetzen. Kofo Asenso hätte sicher nicht gespielt, weil er wegen seiner Knieprobleme seit einigen Wochen nicht mitwirken kann.

Der Dauerzwang zum Wechsel in der Defensive ist eine der konstantesten Größen in Baumberg. So fand sich auch der im defensiven Mittelfeld als Stabilisator wichtige Marius Schultens in der SFB-Innenverteidigung wieder. Inzwischen ist dort wieder Kosi Saka unterwegs - der vorher wegen eines Muskelbündelrisses lange pausiert hatte. Der 30 Jahre alte Ex-Profi, der an der Sandstraße so etwas wie der Gute-Laune-Beauftragte ist, hat sich vor Kurzem einen eher spaßig gemeinten Blick auf die Möglichkeiten gegönnt: "Wenn bei uns alle an Bord sind und alle immer fit wären, würden wir um den Aufstieg mitspielen." Jene Situation wird allerdings wohl nie eintreten, zumal weitere lange verletzte Spieler fast in Vergessenheit zu geraten drohen. Daniel Rey Alonso (Innenverteidiger), Sven Steinfort (rechter Außenverteidiger) oder Marcel Löber (linker Außenverteidiger) fehlen seit einer halben Ewigkeit. "Natürlich können wir da nicht eingespielt sein", sagt Trainer El Halimi. Gleichzeitig bricht er eine Lanze für seine Spieler: "Sie machen es trotz allem ordentlich."

Unter Berücksichtigung der vielen Ausfälle ist es beachtlich, dass Baumberg überhaupt 18 Punkte hat und mit 31:28 Treffern über ein positives Torverhältnis verfügt. Das ist sonst nur bei den Klubs auf den ersten sechs Plätzen so. Im Grunde sind die plus drei Tore sogar ein zusätzlicher Punkt für den Klassenerhalt - um den es alleine geht. Ein weiterer Lichtblick: Gordon Weniger ist zurück. Der 32-Jährige, der vor über einem Jahr einen Kreuzbandriss erlitten hatte, ist defensiv vielseitig verwendbar.

Für die restlichen Aufgaben in diesem Jahr bleibt die Liste der Ausfälle trotzdem noch lang genug und Baumberg hofft, das Beste daraus zu machen. "Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen", sagt El Halimi, der mit seinem Team die happigen Partien in Kray (27. November), gegen den Top-Favoriten SSVg. Velbert (4. Dezember), beim 1. FC Bocholt (11. Dezember) und gegen Hiesfeld (17. Dezember) bewältigen muss. Dann kommt die Pause und damit die Chance, sämtliche Akkus aufzuladen. Baumberg wünscht sich fest, es wäre irgendwie jetzt schon Weihnachten.

(RP)
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