Lokalsport Basketball: Giants kämpfen gegen Selbstzweifel

Leverkusen · Nach dem schwachen Auftritt beim Tabellenletzten fordert Trainer Achim Kuczmann einen Sieg gegen Hanau.

Das Desaster in Rhöndorf hallt immer noch durch die Rundsporthalle. Zumindest ihre Sprache haben die Bayer Giants nicht verloren: "Wir haben direkt in der Kabine über das Spiel gesprochen. Dass die Stimmung total im Keller ist, konnte man spüren, aber auch die Überzeugung, dass wir es viel besser können", sagt Trainer Achim Kuczmann.

Dieser 64:91-Katastrophenauftritt beim Tabellenletzten, dem noch sieglosen Aufsteiger, dem schwächsten Angriff der gesamten ProA - wer danach ohne Selbstzweifel maschinenartig zur Tagesordnung zurückkehren kann, wäre nur zu bewundern. Kuczmann meint deshalb: "Locker ist bei uns längst keiner mehr, bei uns kann ja jeder die Tabelle lesen."

Und die ist derzeit wahrlich kein Freund der Riesen. Nur zwei Zähler vor dem vermutlich wieder erstarkten Schlusslicht, zwei Zähler hinter Hanau, das nach seinem schlechten Saisonstart plötzlich angefangen hat, Spiele zu gewinnen. Da scheint es Chance und Risiko zugleich, dass der Spielplan die Hessen morgen (18 Uhr) in die Smidt-Arena schickt. Der Leverkusener Trainer ist zwar viel zu besonnen, als dass er mit dramatischen Phrasen wie "Schicksalsspiel" um sich werfen würde, doch wenn der Rückstand zum rettenden Ufer morgen vier Punkte betragen sollte, wäre das mehr als nur ein Fingerzeig. Wer an drei Spieltagen hintereinander gegen die drei engsten Mitbewerber um den Klassenerhalt nichts Zählbares holt, kann nicht überrascht sein, wenn er absteigt. "Wir brauchen unbedingt einen Sieg, damit die Mannschaft wieder an sich glaubt", fordert Kuczmann. Ein erhöhter Pegel aus Anspannung und Nervosität sei im Training zwar zu spüren, dennoch sei die Stimmung insgesamt sehr positiv. Der Plan für Hanau indes steht. Mit Lockerheit im Angriff und Aggressivität in der Verteidigung: "Bei vielen ist der Kopf nicht frei. Gerade wenn wir Phasen im Spiel haben, wo uns wenig gelingen will, verlieren wir zu schnell die Ordnung. In Rhöndorf waren wir eine Halbzeit gut im Spiel, dann kam der Bruch." Neben mehr Konstanz setzt der Coach im Kellerduell auch auf den Heimvorteil: "In so einer Situation braucht man die volle Unterstützung von den Rängen - und ich hoffe, die bekommen wir."

(RP)
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