Lokalsport Aurbach hat nach 17 Jahren genug

Langenfeld · Das Urgestein der Volleyball-Frauen in Langenfeld hängt die Schuhe an den Nagel. Als Trainerin bleibt sie aber tätig.

 Vanessa Aurbach (links) wird ihre Künste demnächst nur noch theoretisch vermitteln: als Trainerin.

Vanessa Aurbach (links) wird ihre Künste demnächst nur noch theoretisch vermitteln: als Trainerin.

Foto: Ralph Matzerath

Das Ende hatte sich abgezeichnet. Bereits in der vergangenen Saison fehlte Vanessa Aurbach häufig beim Training des damaligen Volleyball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL), weil sie durch ihr berufliches und privates Leben zeitlich sehr stark eingeschränkt ist. Nun hat die 39 Jahre alte Mittelblockerin beschlossen, dass sie ihre Karriere beenden wird, um sich anderen Bereichen des Lebens mehr widmen zu können. "Ich mache keine halben Sachen und jetzt ist auch die Zeit gekommen, dass die Jüngeren zum Zuge kommen", erklärt die Aurbach.

Die 39-Jährige ist zweifelsohne ein Langenfelder Urgestein, denn mit kleineren Unterbrechungen war sie 17 Jahre lang für die SGL auf dem Platz aktiv. Aurbach genoss in der Mannschaft eine sehr hohe Reputation, da sie eine absolute Teamspielerin war. "Vanessa ist ein Mensch, der sowohl im Training als auch im Spiel seine Aufgaben unauffällig gelöst hat", lobt SGL-Trainer Michael Wernitz, "sie war immer willig, Leistung zu bringen. Zusätzlich hat Vanessa immer konstruktive Kritik abgegeben und nicht polemisiert. Sie hat einen vermittelnden Charakter."

Darüber hinaus wusste Aurbach durch ihre sichere Annahme zu überzeugen und auch ihr Zuspiel war sehr gut. Natürlich verlernte sie ihre saubere Technik nicht, die ihr bis zum Ende der Laufbahn stets einen verlässlichen Dienst erwies. Wernitz: "Vanessa hat immer nur wenige Fehler gemacht. Zwar stagnierte durch ihre fehlende Trainingsteilnahme am Ende ihre Leistungsfähigkeit, aber sie hat ihre reduzierten Möglichkeiten effektiv eingesetzt. Vanessa hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, sie war fröhlich, aber manchmal auch nachdenklich." Aurbach hört die Worte ihres ehemaligen Trainers gerne und sieht es ähnlich. "Ich habe einen soliden Streifen gespielt und nicht die Knaller-Punkte gemacht. Dafür habe ich unspektakuläre Punkte geholt und mich nicht stressen lassen. Jetzt fällt es mir schwer, als Spielerin aufzuhören. Die Bewegung fehlt einfach", sagt die Langenfelderin.

Der Höhepunkt ihrer Laufbahn war es, in der Saison 2002/2003 für den damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen zu spielen. Nach dem Aufstieg der Alemannia wollte Aurbach unbedingt die Premierensaison in der zweithöchsten Spielklasse miterleben und nahm deshalb sogar die Fahrt von Langenfeld nach Aachen auf sich. "Das war eine nette Erfahrung, aber ich hatte auch schöne Saisons in Langenfeld", sagt die gelernte Mittelblockerin. Die letzte Spielzeit mit dem Abstieg in die Regionalliga war hingegen eine große Enttäuschung.

Aurbach wird weiterhin das weibliche U14-Team der Langenfelder, das in der Bezirksliga antritt, trainieren. Seit drei Jahren steht sie der Mannschaft, in der auch Tochter Lena spielt, zur Seite. "Das ist ein sehr nettes Team. In unserer gesamten Jugendabteilung haben wir viele Talente, aber der Sprung zu den Damen ist groß und es fehlen Trainer", sagt Aurbach, die als Grundschul-Lehrerin in Schlebusch tätig ist. Die Ur-Langenfelderin ist dreifache Mutter, arbeitet in Vollzeit und hat zahlreiche Fortbildungen. Dennoch wird sie sich weiterhin als Jugendtrainerin engagieren, sodass Langeweile ein Fremdwort sein wird.

(fas)
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