Lokalsport Aufstieg: Langenfeld ist von sich selbst am meisten überrascht

Langenfeld · Der Tischtennis-Verbandsligist hatte zuerst große Personalprobleme. Mit David Nüchter und Pascal Kampa aus Ratingen folgte eine starke zweite Serie, die den Sprung in die neue NRW-Liga brachte.

 Der den Ball hypnotisiert: Der aus Ratingen gekommene David Nüchter erwies sich für Langenfeld als echte personelle Bereicherung.

Der den Ball hypnotisiert: Der aus Ratingen gekommene David Nüchter erwies sich für Langenfeld als echte personelle Bereicherung.

Foto: Ralph Matzerath

Zu Beginn der Saison waren sie skeptisch. Und die aktuelle Webseite der TTG Langenfeld gibt für die erste Tischtennis-Mannschaft das damals klar formulierte Ziel vor: Klassenerhalt! Vor dem letzten Spiel am nächsten Samstag (18.30 Uhr, Alfred-Kranz-Halle) hat das Team jedoch den vierten Tabellenplatz erobert - den sie selbst bei einer Niederlage gegen den Tabellenzweiten Borussia Düsseldorf II behält. Da sich mit der Serie 2015/2016 die neue NRW-Liga zwischen die Verbandsliga und die Oberliga schiebt, steigt Langenfeld sicher auf. "So hoch haben die meisten von uns noch nie gespielt. Wir sind gespannt darauf, was uns in der neuen Liga erwartet", sagt Teamsprecher Stefan Boll. Schon jetzt brenne die Mannschaft darauf, die Herausforderung anzugehen. Der Erste Vorsitzende Rainer Stelter wirkt immer noch verblüfft: "Mit diesem Erfolg hatten wir nicht gerechnet."

Die Ausgangslage sah schließlich bescheiden aus. Ausgerechnet Spitzenspieler Vladimir Rups musste verletzungsbedingt pausieren. Die fest eingeplanten Klaus-Marius Bastian und Stephan Radtke waren beruflich stark gefordert - und standen nicht wie gewohnt zur Verfügung. Nicht immer war klar, ob die TTG sechs Aktive an die Platte bringen kann. "Das brachte zu Saisonbeginn Unruhe", erklärt Stelter. Boll nennt eine Konsequenz aus den Problemen: "Für uns waren das gute Gründe, um tiefzustapeln."

Personelle Verstärkung kam aus Ratingen, weil David Nüchter und Pascal Kampa zu den Langenfeldern wechselten. Bevor das nicht in trockenen Tüchern war, halfen Spieler der TTG II bei der ersten Mannschaft aus. Doch als Kampa kam, war Hin und Her im Kader endgültig vorbei. Nach der Hinrunde lag die TTG im Zwölferfeld auf Platz sieben - unterhalb der Mitte, allerdings weit genug weg von den gefährlichen unteren Positionen.

In den Wochen danach arbeiteten alle Spieler hart. Durch die wachsende individuelle Stärke festigte sich gleichzeitig das gesamte Team. "Wenn man nur die Rückrunde betrachtet, haben wir als drittbeste Mannschaft abgeschnitten", erklärt Boll. Und plötzlich begann es immer mehr zu knistern, denn Rang vier und damit der letzte der direkten Aufstiegsränge in die NRW-Liga geriet ins Blickfeld. Darauf hielt Langenfeld konsequent zu und dann Platz vier auch fest.

Der Vereins-Vorsitzende Stelter und Teamsprecher Stefan Boll haben nach Jubel und Gratulation inzwischen wieder aufs Tiefstapeln umgeschaltet. Stelter: "Rein formal betrachtet steigen mindestens vier Mannschaften aus der Oberliga in die NRW-Liga ab. Von den direkten Aufsteigern aus der Verbandsliga sind wir die von der Platzierung her schwächste Mannschaft." Dies bedeute, dass man erst einmal das Umfeld kennenlernen müsse und kleinere Brötchen backen werde. "Wenn wir die Klasse halten können, wäre das aus meiner Sicht ein großer Erfolg", findet Stelter.

Dem pflichtet Mannschaftssprecher Stefan Boll grundsätzlich bei. Was beide derzeit in ihren Prognosen für die Zukunft bremst, ist die Ungewissheit über die Zusammensetzung des Kaders. Noch wisse man von keinem, der sich verändern wolle - und die Entscheidung falle in der Phase vom letzten Spiel am Samstag gegen Düsseldorf und dem Datum der namentlichen Meldung Mitte Juni. Sicher ist immerhin, dass die Anforderungen im sportlichen Bereich auf jeden Fall wachsen. "Von uns weiß jeder, dass wir es in der NRW-Liga mit sehr spielstarken Mannschaften zu tun bekommen", betont Boll, "das bedeutet, dass wir noch früher und noch intensiver mit den Vorbereitungen beginnen müssen."

(dne)
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