Langenfeld Solinger Straße wird zur Bummelmeile

Langenfeld · Langenfelds Stadtpolitiker beschließen heute über Umbau des Abschnitts zwischen Rathaus und Fußgängerzone 2018.

 Die Parkplätze und Fahrradstreifen sollen zugunsten eines breiten Fußgängerbereichs mit Außengastronomie und Sitzbänken wegfallen.

Die Parkplätze und Fahrradstreifen sollen zugunsten eines breiten Fußgängerbereichs mit Außengastronomie und Sitzbänken wegfallen.

Foto: stephan Meisel

Wenn es sich vermeiden lässt, dann schlagen Stadtbummler um die Solinger Straße zwischen Rathaus und Marktkarree einen Bogen. Radfahrer und Fußgänger kommen sich dort auf dem allzu schmalen Bürgersteig ins Gehege, daneben rumpeln Autos über eine unzulänglich geflickte Fahrbahn. Im Vergleich zur Fußgängerzone und zur verkehrsberuhigten Hauptstraße fällt die Solinger Straße auf dieser Hauptachse durch die City qualitativ ab. Seit Jahren fordern ansässige Geschäftsinhaber wie Sven Lucht vom Bio-Laden Rheinkiesel, dass für diese bislang vernachlässigte 200 Meter der Shopping-Mitte etwas getan werden muss. Das soll jetzt geschehen: Im Bau- und Verkehrsausschuss beraten und beschließen die Stadtpolitiker heute über einen Entwurf des Aachener Planungsbüros BSV.

Die BSV-Ingenieure Axel Springsfeld und Hannes Uhlig hatten in städtischem Auftrag acht Varianten für einen Umbau entworfen und im vergangenen September erstmals präsentiert. Wie im verkehrsberuhigten Abschnitt der Hauptstraße soll es keine Bürgersteige mehr geben, sondern eine ebene, barrierefreie Verkehrsfläche. Die Gehwege sollen deutlich breiter als heute sein, Radler nutzen künftig gemeinsam mit Autos die Straße. "So ist Platz für Außengastronomie, Sitzbänke und weitere Bäume, die die Aufenthaltsqualität erhöhen", sagt der städtische Verkehrsplaner Franz Frank. Stimmen die Politiker einer der Entwurfsvarianten zu, dann solle der Umbau von Juli bis November 2018 erfolgen. "1,1 Millionen Euro stehen im Haushalt bereit."

Eine zunächst erwogene Verlängerung der Fußgängerzone bis hin zum Rathaus ist nach Franks Angaben "wegen der notwendigen Erreichbarkeit der Parkhäuser in der Innenstadt nicht möglich". Nach einer von ihm veranlassten Zählung fahren täglich etwa 8000 Autos auf diesem Teilstück der Solinger Straße. Eine Verlängerung der Fußgängerzone würde das nahe Wohnviertel unzumutbar belasten. "Bereits heute ist ein kritischer Lärmlevel in der Johannesstraße und Bogenstraße." Mit Blick auf die in unmittelbarer Nähe vorhandenen Tiefgaragen und Parkhäuser empfiehlt Frank den Politikern zur heutigen Sitzung, die in der obigen Skizze dargestellte Variante ohne jegliche Stellplätze am Fahrbahnrand zu beschließen. Bei einem Informationsabend im März hatten ansässige Geschäftsleute den Erhalt solcher Parkmöglichkeiten für die Kundschaft entlang der Solinger Straße noch vehement gefordert, zumal ihrer Ansicht nach Autofahrer dann eher das heute schon vorgeschriebene Tempo 20 einhalten würden. Anders als im verkehrsberuhigten Abschnitt der Hauptstraße mit dem Betonsteinpflaster ist auch nach dem Umbau der Solinger Straße ein Asphaltbelag für die Fahrbahn vorgesehen. Wie die Skizze zeigt, sollen indes an mehreren Stellen Pflasterkissen das Tempo der Autos drosseln und Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn erleichtern. BSV-Planer Uhlig hält die heute vorhandenen 15 Stellplätze für entbehrlich und einen Ersatz wegen der nahen Parkmöglichen für unnötig. Ausnahme: eine Ladezone vor dem Penny-Markt.

(mei)
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