Kreis Mettmann So spannend ist ein Öko-Jahr im Neandertal

Kreis Mettmann · Freiwillige berichten über ihre Arbeit. Interessierte können sich beim Kreis Mettmann bewerben.

 Die Teilnehmer des FÖJ halfen kürzlich beim Kopfweidenschnitt und bei der Beseitigung von Sturmschäden an Wanderwegen.

Die Teilnehmer des FÖJ halfen kürzlich beim Kopfweidenschnitt und bei der Beseitigung von Sturmschäden an Wanderwegen.

Foto: Kreis Mettmann

Nach Sturm Friederike sah man im Neandertal und auf Wanderwegen im Kreis Arbeiter mit Kettensägen. Zu denen, die Sturmschäden beseitigten, gehörten auch die Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Sie sind für den Kreis eine große Hilfe - aber auch die Freiwilligen nehmen einiges mit aus ihrem Job, der weit mehr ist, als nach Stürmen aufzuräumen. Besonderes war zum Beispiel der Tag der offenen Tür an Haus Bürgel. Da waren Manuela, Tobias, Frederic, Jonathan und Timo als Team gefragt. Die Freiwilligen halfen an Infoständen und bauten mit Kindern Wildbienen-Nisthilfen. Timo konnte Ängstliche beruhigen: "Die kleinen Solitärbienen haben nur einen winzigen Stachel und können damit gar nicht die menschliche Haut durchdringen. Sie sind harmlos."

Das Freiwillige ökologische Jahr beginnt im August. Warum macht man als junger Erwachsener so ein Jahr? Auch zum Start des aktuellen Jahrgangs gaben die aktuellen FÖJ-ler, wie sie beim Kreis genannt werden, unterschiedliche Antworten auf die Frage. Die einen wollten Erfahrungen vor dem Studium sammeln, andere wussten noch nicht, wie es nach der Schule weitergeht. Und doch haben alle mittlerweile einiges gemeinsam: Sie sagen alle, dass schon das erste halbe Jahr im freiwilligen Job ihnen wichtige Erfahrungen gebracht und sie fürs Leben weiterentwickelt hat.

Im Laufe des Jahres mähen die FÖJ-ler Wiesen auf den Biotopflächen des Kreises, um den Lebensraum für Zauneidechsen, Salamander, Frösche und weitere Tiere offen zu halten. Hin und wieder muss auch ein Zaun repariert oder eine Infotafel neu aufgestellt werden. Jeder darf außerdem zwei Monate im eiszeitlichen Wildgehege mitarbeiten - und Auerochsen, Tarpane und Wisente füttern und pflegen. Tobias sagt: "Mir gefällt die Arbeit mit den Tieren sehr gut, weil besonders die Jungtiere gerne näher kommen. Ich könnte mir vorstellen, Tierpfleger zu werden."

Jugendliche unter 27 Jahren, die sich ab August ein Jahr lang in der Natur engagieren wollen, können sich übrigens ab sofort beim Kreis Mettmann, Amt 61-2, Goldberger Straße 30, 40822 Mettmann, (susanne.hanst-usorasch@kreis-mettmann.de) bewerben. Die FÖJ-ler erhalten ein Taschengeld und nehmen an fünf einwöchigen Seminaren zu Umweltthemen mit anderen FÖJ-lern aus dem Rheinland teil.

(bine)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort