Langenfeld So fiebern Langenfelder in Lokalkrimis mit

Langenfeld · Die Gäste zwängen sich in jede noch so kleine Ecke unterm Dach von Haus Arndt. Mehr als die knapp 30 Zuhörer passen aber nicht rein. Sie alle wollen die Lesung aus Claus-Peter Peters neuem Buch hören: "17 + 4 - Kruger und die Politik"

 Claus-Peter Peters las in Haus Arndt aus seinem neuen Werk.

Claus-Peter Peters las in Haus Arndt aus seinem neuen Werk.

Foto: Grunewald

Der Langenfeld-Krimi handelt von Stadtpolitik, seltsamen Aufnahmeritualen und Leichen, die auf kreative Weise zusammengelegt werden müssen. Dass Krimis in den letzten Jahren einen regelrechten Boom auslösten, beweisen die Bestsellerlisten, Krimisonderlisten und Genre-Neuschöpfungen wie "Skandinavienkrimi" hinreichend. Eine Kategorie, in der auch deutsche Autoren besonders erfolgreich sind, sind die Lokalkrimis.

Für Lutz Stromeier ist der neue Krimi von Peters gerade deswegen interessant: "Man erfährt was über Langenfeld, einiges Neues, manches Bekanntes", sagt der Zuhörer. Selbst liest Stromeier dabei eigentlich gar keine Krimis. Er besucht aber regelmäßig die Veranstaltungsreihe "Das Grüne Sofa" der Künstlergruppe Falter, unter der auch die Peters-Lesung erfolgt. Für Elke Andrea Strate hingegen sind Krimis die erste Literaturwahl, lokale Geschichten aber nicht unbedingt. "Deshalb ist das 'Grüne Sofa' aber so gut, weil alle möglichen Genres vorgestellt werden. So ist für jeden etwas dabei, und man kann auch etwas Neues entdecken", meint Strate. Für Gabriele Schmidt hingegen sind Lokalkrimis etwas Wunderbares. Die Dame strahlt, als sie von ihren Leseerfahrungen berichtet. Die Neu-Langenfelderin hat noch nichts von Peters gelesen. Der Abend ist für sie also der perfekte Einstieg in den Lokalkolorit ihrer neuen Wahlheimat. "Wenn ich dann spazieren gehe und an Orten vorbeikomme, an denen im Krimi ein Mord geschehen ist, verändert sich der Blick für den Ort völlig." So fallen ihr natürlich sofort die Krimis von Oliver Pautsch ein, die in ihrer Heimatstadt Hilden spielen. "Natürlich ist die Spannung auch entscheidend. Wenn plötzlich ein eher langweiliger Platz zum Spielort eines Mordgeschehens wird, sammelt der Leser ganz andere Eindrücke - obwohl man seit Jahren mit fast geschlossenen Augen durch die Straße läuft," erklärt die gespannte Leserin das Phänomen "Lokalkrimi".

(rads)
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