Monheim Sie pflegen die Sternsinger-Gewänder

Monheim · Barbara Ondera und Lydia Schwamborn-Weiß nähen, bügeln und flicken die Umhänge.

 Karola Kunze und Barbara Ondera (links) sorgen dafür, dass die Sternsinger in Monheim bei ihrer Spendensammlung am 9. Januar prächtige Gewänder tragen können.

Karola Kunze und Barbara Ondera (links) sorgen dafür, dass die Sternsinger in Monheim bei ihrer Spendensammlung am 9. Januar prächtige Gewänder tragen können.

Foto: Ralph Matzerath

Karola Kunze (71) und Barbara Ondera (24) stehen vor einem großen Wandschrank im Keller des Pfarrer-Franz-Boehm-Hauses an der Sperberstraße. Sie sehen die Unterkleider, Turbane und Umhänge für die Sternsinger noch einmal genau durch. Sind alle sauber? Muss irgendwo noch ein ausgefranster Saum umgenäht werden? Doch alle Gewänder sind in einem Top-Zustand und für die Sternsingeraktion am 9. Januar in Monheim einsatzbereit. In den vergangenen zehn Jahren hat Karola Kunze regelmäßig Hand angelegt, nach der Rückkehr der Kinder die schmutzige Kleidung ausgetauscht und sie in die Wäscherei geschickt. "Die farbenfrohe, teils mit Ornamenten verzierte Oberkleidung habe ich sogar selber gewaschen", sagt die 71-Jährige, die jetzt kürzer tritt und ihre Aufgabe an Lydia Schwamborn-Weiß abgetreten hat. In diesem Jahr können die Sternsinger auch in zahlreiche neu genähte Gewänder aus Pannesamt schlüpfen. "Die Kronen sind aber noch nicht fertig. Auch die Aufkleber für die Sammelbüchsen fehlen noch", stellt Barbara Ondera fest, bevor sie den Schrank erst einmal wieder schließt.

Beim Treffen vor Weihnachten haben sich die Sternsinger bereits kennengelernt. "Rund 20 Kinder werden von Haus zu Haus gehen. Es sind viele Kommunionkinder dabei", sagt die 24-Jährige. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Respekt für dich, für mich, für andere!". Reporter Willi Weitzel war für die Sternsinger in Bolivien. Dort fand er Antworten auf seine Fragen: Wie leben Kinder auf dem Land - und wie in der Stadt? Und was bedeutet das eigentlich: gegenseitiger Respekt? "Den Sternsinger-Film mit Willi Weitzel haben wir zur Einstimmung in der Gruppe gezeigt", sagt Ondera.

Gesammelt werde zwar vornehmlich für Kinder in Bolivien aber auch für Benachteiligte auf der ganzen Welt. Gemeinsam mit den Mädchen und Jungen wurden die Lieder bereits geprobt. Es sind bekannte Texte dabei wie "Stern über Bethlehem", aber auch ein komplett neues Stück mit dem Titel "Aus dem Orient". Die Organisatoren verschicken die Liedtexte noch einmal an alle Teilnehmer per E-Mail, damit sie bis zum 8. Januar sitzen. Am Freitag um 17 Uhr findet an St. Dionysius in Baumberg der Aussendungsgottesdienst für alle Sternsinger aus Monheim und Baumberg statt. Die Monheimer Kinder ziehen dann am Samstag, 9. Januar, ab 8 Uhr mit den Sammelbüchsen los und sind den ganzen Tag unterwegs. Mittags ruhen sie sich im Franz-Boehm-Haus aus, wärmen sich auf und essen etwas. Els van Lishout und Diana Höhn kochen ein Nudelgericht, und zahlreiche Helfer sorgen dafür, dass die Teller und Gläser gefüllt sind. Nicht alle Straßenzüge und Häuser können besucht werden, bedauert Ondera. Die Schwerpunkte liegen in der Innenstadt und im Altstadtbereich; eingeplant sind auch Besuche bei der Feuerwehr und in Altenheimen. "Viele ältere Menschen warten sehnsüchtig auf den Besuch der Sternsinger. Sie laden die Kinder sogar zum Kakao ein", erleben Barbara Ondera und Karola Kunze. Wer keinen Besuch erhält, kann gegen eine Spende im Pfarrbüro einen Aufkleber mit dem Segenspruch 20*C+M+B+16 bekommen.

(pc)
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