Monheim Sie kümmert sich jetzt um die Flüchtlinge

Monheim · Seit 1. August leitet Christiane Schärfke den Bereich Ordnung und Soziales im Rathaus. Die Flüchtlingsbetreuung dominiert ihre Arbeit.

 Christiane Schärfke ist aus dem sauerländischen Balve nach Monheim gewechselt. Hier leitet sie den Bereichs Ordnung und Soziales.

Christiane Schärfke ist aus dem sauerländischen Balve nach Monheim gewechselt. Hier leitet sie den Bereichs Ordnung und Soziales.

Foto: Ralph Matzerath

Eine Eingewöhnungsphase blieb Christiane Schärfke nicht, als sie am 1. August ihre Stelle als Leiterin des Bereichs Ordnung und Soziales antrat. Kurz drauf musste die "zupackende" Volljuristin, die gebürtig aus Menden im Sauerland stammt, das Amtshilfegesuch der Bezirksregierung Arnsberg umsetzen und 145 Flüchtlinge unterbringen. "Das war aber eine gute Möglichkeit, die Verwaltung schnell kennenzulernen und auch gleich viele Monheimer", sagt die 35-Jährige, die zuletzt in Balve die Bereiche Soziales und Ordnung leitete. "Ich suchte eine größere Herausforderung, aber nicht zu groß, um noch gestalterisch wirken zu können", nennt sie die Gründe für ihre Bewerbung. Ihre ersten Eindrücke: "Hier wird schon sehr viel getan, um die Lebensverhältnisse weiter zu verbessern. Und, obwohl man schon die Früchte erntet, ruht man sich nicht auf den Lorbeeren aus. Hier stellt man sich hohe Maßstäbe."

Als größte Herausforderung für die nahe Zukunft empfindet sie das Bestreben, "die Flüchtlinge gut zu versorgen, unabhängig davon, wie lange sie sich hier aufhalten." Er würde sich wünschen, dass das Bundesamt für Migration endlich die erforderlichen Stellen schafft, damit die Asylanträge bearbeitet werden können, fügt Bürgermeister Daniel Zimmermann hinzu. "Kein einziger der 145 Flüchtlinge konnte bisher einen Antrag stellen." Ferner findet er, dass diejenigen mit einem Aufenthaltstatus für drei Jahre dann arbeiten dürfen sollten. Er hofft auf schnelle Entscheidungen in den Asylverfahren, damit man die Flüchtlinge endlich angemessen unterbringen könne.

In diesem Zusammenhang weist er die Kritik des Monheimers Fred Schambil zurück, der die Unterkunft an der Niederstraße "total verdreckt und menschunwürdig" nennt. "Wir wollen mit den Neubauten keine unzumutbaren Zustände beheben, sondern bessere Standards schaffen". Und: "Wir sind im Zeitplan: 2016 wird der Neubau errichtet, der die Gebäude Rhenaniastraße 3 und 5 ersetzen soll." Erst dann würden die Wohnheime an der Niederstraße saniert. Bei jedem Belegungswechsel würden aber die Räume renoviert und kaputte Sanitäranlagen ersetzt. "Wir werden aber davor nicht mehr umfassend sanieren", so der Bürgermeister.

Insgesamt ist Zimmermann sehr stolz darauf, wie seine Verwaltung das sehr akut aufgetretene Flüchtlingsproblem gemeistert habe. "Wir haben bestimmt die einzige Unterkunft mit freiem WLan und bietet demnächst in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule sogar Sprachkurse an: 35 Menschen haben sich schon angemeldet." Er kann die Bürgermeister anderer Kommunen, die vor einem "kollabierenden System" warnen, nach eigenem Bekunden nicht ernst nehmen. Die 1,5 Prozent Flüchtlinge, gemessen an der Gesamtbevölkerung, fielen gegenüber der Flüchtlingswelle nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ins Gewicht.

Neben den Flüchtlingen muss sich Christiane Schärfke aber auch noch um die Rekrutierung von Ehrenamtlern für die Freiwillige Feuerwehr, die Fortschreibung des Integrationskonzeptes und die Erweiterung der Leistungen des Bürgerbüros unter dem Motto "Rathaus kompakt" kümmern.

(RP)
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