Monheim Seniorenmesse bietet Hilfe fürs Alter zum Anfassen

Monheim · In Monheim informierten 40 Aussteller über Streckliegen, Totmann-Tasten und andere Angebote für betagte Bürger.

 Susanne Klein (l.) vom Sportpark Monheim zeigt Edda Kirrung in der Gesamtschulmensa, wie man sich durch Übungen auf einem Gymnastikball die Beweglichkeit bewahrt.

Susanne Klein (l.) vom Sportpark Monheim zeigt Edda Kirrung in der Gesamtschulmensa, wie man sich durch Übungen auf einem Gymnastikball die Beweglichkeit bewahrt.

Foto: Olaf Staschik

Für Werner Bischoff, den Vorsitzenden der Monheimer Arbeiterwohlfahrt, ist es eine "Streckliege", für die Psychotherapeutin Waltraud Wytrieckus heißt es "Alegro". Das Gerät hat einen gut gepolsterten beweglichen Teil, der auf einer Schiene hin- und herfahren kann und an Federn hängt. Man kann sich zum Beispiel darauflegen und sich mit den Füßen oder mit den Armen gegen den Widerstand der Federn abdrücken. Oder im Sitzen oder Stehen oder im Vierfüßlerstand trainieren. Vorgeführt wurde das gestern von Wytrieckus' Ehemann Thomas auf der Seniorenmesse von Awo und SPD in der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

40 Aussteller waren diesmal dabei. Neben "Motus Monheim" von Psychotherapeutin Wytrieckus erklärt Karl-Heinz Zimmermann von InDoMani und "Handy for more", wie Senioren sich eine Umgebung schaffen können, die altersbedingte Probleme ausgleicht. Das Handy mit großen Tasten, gut lesbarer Anzeige und einfacher Bedienung ist erst der Anfang: Es geht darum, die moderne Technik so einzusetzen, dass sie Senioren im Alltag unterstützt und sich an ihre Bedürfnisse und Schwierigkeiten anpasst.

Bei Vergesslichkeit etwa können Systeme dafür sorgen, dass der Herd ausgeschaltet wird. Sogenannte Totmann-Einrichtungen müssen in regelmäßigen Abständen betätigt werden, sonst gibt es eine Warnung an einen Hilfsdienst, dass die Person möglicherweise in ihrer Wohnung zusammengebrochen ist. Damit man nicht vergisst, sich zurückzumelden, macht das System automatisch auf sich aufmerksam: Es ist Zeit, jetzt den Knopf zu drücken und sich zu melden. "Das System ist selbst aktiv, und es muss mit den Bedürfnissen der Senioren wachsen", erklärt Anbieter Zimmermann. In Projekten mit Wanderausstellungen stellt er überdies den Alltag von Pflegekräften vor, die 25 ganz unterschiedliche Senioren zu betreuen haben; Ziel ist es, nicht nur zu festen Zeiten das Essen zu bringen, sondern etwas über das Leben der Betreuten zu erfahren und so individuell auf sie eingehen zu können.

Adolf Schwarz kommt jedes Jahr mit seiner Frau zur Seniorenmesse. "Man kann in unserem Alter hier etwas erfahren, was man sonst nicht erfährt", sagt der 73-jährige Monheimer, dem es vor allem um Anregungen für den Alltag im eigenen Haus geht. Solche hat auch Sanitätshaus Buchbender: Wenn man etwa die Gummirolle mit Noppen in den Rücken legt und, an eine Wand gelehnt, auf- und abwärts rollt, wirkt das wie eine Massage. Bei der Rheinapotheke lässt Wilhelm Borsbach (79) von Kornelia Geißler seinen Blutdruck messen. "Da können Sie zufrieden sein", erklärt Geißler, als sie ihm die Werte mitteilt. Nebenan hat die Rheinapotheke einen Tisch mit Spiegeln aufgebaut, wo man sich spiegelverkehrt den Schuh zubinden kann - nur eine der Simulationen von Schwierigkeiten, die im Alter bei der Koordination von Bewegungen kommen können.

(dgn)
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