Langenfeld Senioren ermuntern mit Musik zum Mitmachen

Langenfeld · Mit geschulten Beratern will die Arbeiterwohlfahrt helfen, Angebot und Nachfrage für Ältere komfortabler zu machen.

 Musik auf dem Marktplatz in Langenfeld: Senioren werben für ihre Informationsangebote.

Musik auf dem Marktplatz in Langenfeld: Senioren werben für ihre Informationsangebote.

Foto: Ralph matzerath

Es ist ein ganz normaler Freitag auf dem Wochenmarkt. Plötzlich, ohne eine Vorwarnung, erklingt das alte Volkslied "Das Wandern ist des Müllers Lust" auf dem Marktplatz. Einige Leute schauen sich auf der Suche nach der Gesangsquelle irritiert um. Manche beißen hingegen relativ ungerührt in ihr Fischbrötchen. Andere wiederum gesellen sich dazu und singen spontan mit. Keine Frage: Der Flashmob auf dem Marktplatz erregt Aufmerksamkeit.

Genau das ist das Ziel der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die mit der Aktion für eines ihrer Angebote werben will. Gemeint ist der "i-Punkt", der Ansprechpartner für alltägliche Fragen im Leben von Senioren bietet. "Ziel ist, das ältere Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können", sagt Natascha Mark, die das Angebot koordiniert." Der Informationspunkt sei dabei nur einer von vielen Bausteinen in der Seniorenarbeit der Awo.

"Das Gute daran ist, dass Senioren anderen Senioren helfen", sagt sie. "Als Ansprechpartner informieren die Scouts über lokale Angebote, vermitteln Kontakte und geben Auskunft über die zuständigen Stellen für bestimmte Themen. Beispiele sind Fragen nach Pflegediensten, den richtigen Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen oder den juristischen Feinheiten von Patientenverfügungen.

"Es geht aber auch um ganz einfache Dinge, wie etwa der Vermittlung als Leihoma, wohin der Jahresausflug der Awo geht und was beim Ausfüllen des Rentenantrags zu beachten ist", sagt Mark. "Die Scouts haben Antworten, beraten und vermitteln." Wenn nötig, seien auch Hilfen bei Terminvereinbarungen und anderes denkbar.

Getragen wird das Angebot derzeit von zehn Ehrenamtlern, die entsprechend geschult mit den passenden Informationen für Fragen bereit stehen. Eine von ihnen ist Rosemarie Ullrich. Die 68-Jährige findet es wichtig, dass es eine Anlaufstelle von und für Senioren gibt. "Da wir selbst in dem Alter sind, ist ein ganz anderer Kontakt möglich", findet sie. "Es gibt eine gemeinsame Basis, die vieles einfacher macht."

Ihr Kollege Dietrich Schaefer sieht es ähnlich: "Ich kann auf diesem Weg ein bisschen dem Gemeinwohl dienen", freut sich der 78-Jährige. "Das ist eine rundum gute Sache, für die ich mich gerne engagiere." In Langenfeld gebe es viele Angebote und Anlaufstellen für Senioren - von ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) über Polizeisprechstunden bis hin zu Pilates, Reisen oder Internetcafés. Auch Essen und sogar Hausmeister auf Rädern sind dabei. "Man muss eben nur wissen, was es alles gibt", meint der Rentner. "Und genau dafür sind wir da."

Der Flashmob singt sich derweil warm. "Hoch auf dem gelben Wagen" und andere Klassiker stimmen die Sänger des Chores "55 plus" an. Natascha Mark freut sich über die gelungene Werbung: "Vielleicht machen wir das jetzt öfter", sagt sie.

(RP)
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