Monheim Segelflieger landet im Deichvorland

Monheim · Die Aufregung war zunächst groß. "Im Rheinbogen ist ein Flugzeug abgestürzt", lautete die Meldung, die die Monheimer Feuerwehr am Abend des Maifeiertags erreichte. Letzlich war es aber nur ein Segelflieger-Pilot aus Bergheim, der seinen Flug wegen thermischer Probleme in Monheim abgebrochen hatte.

 Der Segelflieger landete im Deichvorland.

Der Segelflieger landete im Deichvorland.

Foto: Schlender, Torsten

"Ein ,Flugzeugabsturz', das kann alles und nichts sein", weiß Feuerwehr-Sprecher Torsten Schlender aus Erfahrung.

Deshalb rückten die Einsatzkräfte nach dem Anruf eines entfernten Augenzeugen mit mehreren Fahrzeugen, darunter Rettungswagen und Notarzt, zur vermeintlichen Unglücksstelle zwischen Gut Blee und Oedstein aus. Was sie vorfanden, war weder alles noch nichts: Ein Segelflieger aus dem (Luftlinie) 25 Kilometer entfernten Bergheim hatte im wadenhohen Ackergras eine "Außenlandung" hingelegt.

Für die Spaziergänger im Deichvorland war das ein Spektakel, sah doch das, was sie beobachteten, wie eine Notlandung aus. Aber um eine solche handelt es sich nur aus Laiensicht. Eine Außenlandung ist für Segelflugpiloten nicht gerade das, wonach sie sich sehen, aber durchaus üblich. Pilot Michael Roseck fehlte nach eigenem Bekunden schlicht die Thermik, die seinen Flieger durch die Lüfte trägt. Deshalb entschloss er sich, den Flug in Monheim abzubrechen. 200 Kilometer sei er bis dahin geflogen, berichtete der 46-Jährige.

In Bergheim gestartet, wäre er unter normalen Flugbedingungen in der Kreisstadt westlich von Köln auch wieder gelandet. So aber trafen Spaziergänger und Einsatzkräfte im Monheimer Süden auf den Segelflieger. Der Pilot sei "tiefenentspannt" gewesen, hieß es. Dass Segelflüge auch tragisch enden können, zeigt indes ein Unglück am Samstag in Niedersachsen: Bei dem Absturz in einen Wald (Kreis Hameln-Pyrmont) kam der Pilot ums Leben.

In Monheim blieb das Flugzeug dank Landung auf trockenem Ackergrün unbeschädigt. Der wohlbehaltene Michael Roseck benachrichtigte per Handy seine Clubkameraden. Mit Hilfe der Feuerwehr zerlegten sie den Flieger und transportierten ihn ab. Nach etwa zwei Stunden war die Aktion vorüber.

(RP)
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