Monheim Segelclub bekommt Zuschuss für Steg

Monheim · Der Verein verpflichtet sich, die neue Anlage über 20 Jahre lang funktionstüchtig zu erhalten.

 Der Segelclub betreibt eine intensive Jugendarbeit. Für über 20 Kinder war der Opti-Tag 2017 der vorläufige Höhepunkt der aktuellen Segelsaison.

Der Segelclub betreibt eine intensive Jugendarbeit. Für über 20 Kinder war der Opti-Tag 2017 der vorläufige Höhepunkt der aktuellen Segelsaison.

Foto: Verein

Drei Ausschüsse hatten die Bitte des Segelclubs Monheim um einen Zuschuss über 133.000 Euro für einen neuen Steg problemlos und ohne Diskussion passiert. Bis Günter Bosbach jetzt im Stadtrat begann nachzubohren und so eine lebhafte Diskussion anregte: "Ich kann nirgendwo erkennen, wer den Antrag eigentlich gestellt hat!" Außerdem liege nur ein einziges Firmenangebot für den Bau einer Steganlage auf dem Vereinsgelände am Monbagsee vor, somit fehle der Vergleich, ob es sich wirklich um den günstigsten Anbieter handele, merkten sowohl der CDU-Politiker als auch Andreas Wölk (FDP) an. Bosbach kritisierte auch, dass die Stadt die Anlegestelle hundertprozentig finanzieren wolle. Das sei so sonst nicht üblich.

Bürgermeister Daniel Zimmermann sagte, durch die Anfrage versuche die CDU, den Eindruck zu erwecken, es gehe hier "nicht mit rechten Dingen" zu. Dabei wolle man mit der Unterstützung gerade die herausragende Kinder- und Jugendarbeit im Segelclub fördern, die der Verein weiter fortsetzen müsse. Vergleichbar mit den anderen Monheimer Wassersportvereinen wie Kanuclub und Ruderverein benötige der Segelclub städtische Gelder, um seine Angebote aufrecht erhalten zu können. Im Gegenzug sei der Verein verpflichtet, den Steg aus eigenen Mitteln über 20 Jahre funktionstüchtig zu erhalten. Der 1. FC Monheim beispielsweise bekomme Zuschüsse für die Pflege des Rheinstadions. "Diese Dinge sind nicht 1:1 vergleichbar", argumentierte Zimmermann: "Die Sportvereine sind nicht alle gleichgestellt." Und auch im Falle des Segelclubs handele es sich bei der Sportförderung um einen öffentlichen Zweck. "Das ist ein für jedermann zugänglicher Verein."

Mehr und mehr geriet Zimmermann in Erklärungsdruck. Bei einem Fest auf dem Vereinsgelände sei er mit den Verantwortlichen ins Gespräch gekommen und habe den Segelclub "ermutigt, einen Antrag zu stellen". Jetzt sei es die Aufgabe des Rates, zu entscheiden, in welcher Höhe gefördert werde. "Ich halte die Summe für angemessen", stellte der Bürgermeister fest. Woraufhin Stephan Emmler entgegnete: "Die Leute in diesem Verein sind in der Lage, selber Anträge zu stellen." Zimmermann musste eingestehen, "keine weiteren Firmenangebote in Papierform vorliegen" zu haben. Der Verein habe ihm mündlich mitgeteilt, dass dieses Angebot, das man auf der Messe Boot in Düsseldorf eingeholt habe, das günstigste gewesen sei. Emmler reagierte erstaunt: "Es ist mir nicht bekannt, dass es reicht, mündlich mit dem Bürgermeister zu reden."

"Ich verstehe nicht, warum Sie den Briefkopf des Vereins haben möchten", konterte der Bürgermeister. "Es gibt keine Formulare, um im Stadtrat um Hilfe zu bitten." Wie sich die Eigentumsverhältnisse gestalteten, wenn der Verein einmal nicht mehr existiere, wollte Werner Goller (SPD) dann noch wissen. "Verkauft der Verein den Steg, müssen die Fördergelder zurückgezahlt werden", sagte Zimmermann. Andy Eggert (Peto) sprang dem Bürgermeister zur Seite. "Wir halten eine hundertprozentige Förderung für richtig."

Letztlich stimmte der Stadtrat mit den Stimmen von Peto, SPD und Grünen dem Zuschuss mehrheitlich zu. Die CDU enthielt sich.

(pc)
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