Langenfeld/Monheim Schützenvereine bereiten ihre Feste vor

Langenfeld/Monheim · Die Vorbereitungen für die kommenden Schützenfeste laufen bereits oder sind zum Teil schon abgeschlossen.

 Hans Gerd Wolff ist Schießkoordinator. "Eine echte Winterpause gibt es bei den Schützen nicht", sagt er. Die Pflege von Schießständen, Hallen und Gewehren fordert die Schützen das ganze Jahr hindurch.

Hans Gerd Wolff ist Schießkoordinator. "Eine echte Winterpause gibt es bei den Schützen nicht", sagt er. Die Pflege von Schießständen, Hallen und Gewehren fordert die Schützen das ganze Jahr hindurch.

Foto: RALPH MATZERATH

Es dauert noch knapp drei Monate bis zum ersten der sechs Schützenfeste in der Posthornstadt, aber bereits beim Stadtfest Mitte April werden die ersten "Grünröcke" im Stadtbild zu sehen sein, wenn vereinsübergreifend der "Stadtkönig" ermittelt wird. "Eine echte Winterpause kennen die Schützen nicht", erklärt Hans-Gerd Wolff, der letztjährige Titelträger, Mitglied der Sebastianus-Schützen in Reusrath und gleichzeitig Schießkoordinator der IG Schützen.

In Herbst und Winter gibt es eine Fülle von Indoor-Schießwettbewerben. Dazu kommen vor dem historischen Hintergrund der Bruderschaften (siehe Info) spirituelle Aktivitäten wie Patronatsfeste, Einkehrtage oder Gottesdienste. "Gerade erst haben wir eine gut besuchte kirchliche Betstunde veranstaltet", bestätigt Alois Theissen, Ehrenvorsitzender und Brudermeister der Reusrather Sebastianer.

Die vergleichsweise ruhige Zeit wird in den Vereinen genutzt, die Anlagen und Schießstände zu pflegen und die neue Saison vorzubereiten. "Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest", getreu dieser umgewandelten Herberger-Weisheit sind in Reusrath "die Verträge für das Fest im August längst unter Dach und Fach", so Theissen. In den nächsten Tagen wird der fahrbare Schießstand hergerichtet, der geschützt unter einer Plane überwintert.

Auch in Baumberg geht es nur noch um Feinheiten für das Fest im Juni, zum Beispiel die Erlaubnis für den Zugweg, und "die Schankgenehmigungen, die inzwischen jeder braucht, der mal auf der Terrasse ein Bier ausschenken will", sagt Brudermeister Erhard Goth mit leisem Spott.

Bei der regionalen Frühjahrsdelegiertentagung der Schützen werden Termine koordiniert und andere gemeinschaftlich interessierende Fragen erörtert. Dazu gehört sicher die Nachwuchsarbeit, um den unvermeidlichen Folgen der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken. Die Baumberger Bruderschaft zählt noch 69 Mitglieder, "vor fünf Jahren waren wir noch fast 90", so Goth. "Im Saldo rückläufig", räumt auch Theissen für Reusrath ein, trotz einer großen Jugendabteilung.

Die Richrather Sebastianus-Schützen konnten die Abwärtsentwicklung stoppen. "Seit zwei Jahren nehmen wir auch Frauen in die Bruderschaft auf", erklärt Ingo Zimmermann, der 2. Brudermeister. "Es wächst was nach", zeigt sich Zimmermann mit Blick auf die 25-köpfige Jugendabteilung optimistisch. Allerdings sind auch die Schützen davon betroffen, dass sich die jungen Vereinsmitglieder nach dem Ende der Schulzeit durch Studium oder Arbeitsaufnahme fern der Heimat dauerhaft verloren gehen.

"Die Richrather Schützen sind 365 Tage gefordert", weist Zimmermann den Gedanken an eine "Winterpause" zurück. Damit meint er weniger die Vorbereitungen fürs Schützenfest mit kleiner Kirmes ("gibt es nur noch in Richrath und Reusrath") oder die ganzjährige Sponsorensuche, sondern den Umstand, dass der Verein eine eigene Halle besitzt, bewirtschaftet und sogar rechtlich anerkannter Träger einer darin untergebrachten Altentagesstätte ist, dem Richrather Seniorentreff". Fast 50 Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich im Umfeld der Hallennutzung dauerhaft gefordert.

(mmo)
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