Langenfeld Schüler zeigen Bilder aus Müll und Farbe

Langenfeld · Porträts, Skulpturen und Piktogramme stellen Zehntklässler der Kopernikus-Realschule in der Stadtbibliothek aus.

 Schüler der Kopernikus-Realschule stellen in der Bücherei Langenfeld Kunst aus, die sie aus Müll hergestellt haben.

Schüler der Kopernikus-Realschule stellen in der Bücherei Langenfeld Kunst aus, die sie aus Müll hergestellt haben.

Foto: RALPH MATZERATH

Eine eher merkwürdig anmutende Kreatur schaut dem Betrachter entgegen. Gebaut ist die bizarre Mischung aus Eidechse, Fisch und Hund aus Eierkartons. Die wie eine Panzerung angeordnete Pappe ist in einem grellen Orange gehalten. "Unsere Aufgabe war, eine abstrakte Skulptur zu bauen", meint Dennis Kasprzyk. Dabei habe es einige Vorgaben gegeben. "Wir sollten möglichst Müll und dabei auch nur ein Material nehmen." Also habe er sich für Eierkartons entschieden.

Zu sehen ist die Skulptur in der Ausstellung "Kopernikunst", die in den kommenden vier Wochen in der Stadtbücherei zu sehen ist. Schüler des zehnten Jahrgangs zeigen dabei ihre Erzeugnisse aus dem Kunstunterricht. Dabei sorgen sie auch dafür, dass ihre Schule aufgehübscht wird.

"Der Kunstunterricht ist auch dafür gedacht, das Schulgebäude zu verschönern", sagt Kunstlehrerin Christiane Walkenhorst-Risse, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Gaby Schneider-Ophoff realisiert. "Ein Teil der Bilder ist zum Beispiel für die Umkleiden und Flure in der Sporthalle gedacht, die nach Ansicht der Schüler bisher zu trist aussehen. Natürlich gehe es dabei auch um Vorgaben aus dem Lehrplan: perspektivisches Zeichnen, Fluchtpunkte, Abstraktion, dreidimensionales Gestalten - all das wird in der jugendlichen Werkschau sichtbar. Bis auf einige Vorgaben sind die Schüler weitgehend frei in der Gestaltung. Sie konnten ihre kreativen Ideen umsetzen - zur Not auch mit Müll, wie eine Collage aus alten Hautcreme-Dosen zeigt.

Lennart Duve hat beispielsweise einen Schwimmer gemalt, der kurz vor dem Absprung vom Startblock zu sein scheint. Sein Piktogramm zeigt allerdings nur die Füße des Sportlers und einen Teil des Beckens.

"Mir geht es um den Moment, kurz bevor man abspringt", meint der 15-Jährige. Dass sein Bild nun Teil einer Ausstellung in der Stadtbücherei ist, findet er spannend. "Hier sehen viele verschiedene Menschen unsere Kunst und wir können zeigen, was wir drauf haben", freut er sich.

Alina Stiehl und Nina Heidenreich haben hingegen ihre Schule in Ausschnitten angezeigt. Ein Bild zeigt die perspektivisch Korrekte Ansicht einer Ecke des Gebäudes. Hinzu kommt eine Auswahl an Fotos aus einem Fachraum und zuletzt eine Bleistift-Zeichnung von mit Graffiti bemalten Außenwänden. "Die Schüler können raten, wo welche Bilder entstanden sind und welche Ecken ihrer Schule zu sehen sind", sagt Heidenreich. Die Idee zu dem Dreiteiler zu entwickeln und dann auch umzusetzen habe besonderen Spaß gemacht. "Das war eine schöne Aufgabe", sind sich beide Realschülerinnen einig.

Für ihre Lehrerin ist es vor allem wichtig, dass sich die Schüler mit ihrer Kreativität beschäftigen und eigene Ideen entwickeln. "Außerdem ist es schön, dass sie hier die Gelegenheit haben, ihre Werke zu zeigen", findet Walkenhorst-Risse. "Jugendliche haben oft ein eigenes Verständnis von Kunst und spannende Herangehensweisen." Das findet auch Bibliotheksleiterin Martina Seuser: "Es ist interessant zu sehen, wie die Schüler ihre Ideen umgesetzt haben."

(RP)
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