Langenfeld Schüler werben auf dem Markt für mehr Tierschutz

Langenfeld · Die Klasse 5a der Gesamtschule nimmt an einem Wettbewerb des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft teil.

Die Schüler der Klasse 5a der Gesamtschule Langenfeld beteiligen sich am bundesweiten Schülerwettbewerb zur nachhaltigen Landwirtschaft.

Die Schüler der Klasse 5a der Gesamtschule Langenfeld beteiligen sich am bundesweiten Schülerwettbewerb zur nachhaltigen Landwirtschaft.

Foto: rm-

Die 28 Mädchen und Jungen aus der 5 a der neuen Gesamtschule Langenfeld haben ihr Klassenzimmer gestern Morgen auf den Wochenmarkt verlegt. Sie haben eine Mission: Die Schüler wollen den Marktbesuchern etwas über Tierhaltung erzählen. Das machen sie voller Leidenschaft und sehr gut. Gemeinsam mit ihrer Klassen- und Naturwissenschaftslehrerin Silvia Jakob haben sich die Zehn- und Elfjährigen sechs Wochen lang auf ihren Auftritt vorbereitet. Emily Nowicki (11) referiert gemeinsam mit Lena vor einer Schautafel über Schafe. Das passt prima, weil Emilys Onkel Schafe besitzt und sie genau weiß, wie man sie behandelt: "Nicht schlagen, im Sommer scheren, mit ihnen von Wiese zu Wiese ziehen." Und wenn sie Lämmer kriegen, "sind die voll süß", sagt Leonie Lammertz und hat unter das Bild eines Lämmchens ein dickes "LOL" (Laughing Out Loud) gemalt. Während Emily konzentriert über Alter und Anzahl der Schafe in einer Herde doziert, setzt sich Leonie mit den Produkten, die sie liefern, auseinander: "Wolle, Milch, Fleisch, Käse". Der Exkurs in die Tierwelt verleitet sie zum Philosophieren: "Es gibt auch schwarze Schafe unter Menschen. Ich bin so eins", erzählt Leonie. "Beim Treppe Runterlaufen habe ich mir den Zeh gebrochen, dann den Kopf gestoßen und eine Schaukel ins Gesicht gekriegt." Auch so etwas muss gesagt werden.

David Reichelt und Henry Ockenfels haben über Schweine gearbeitet, über den Unterschied zwischen Schweinemast und Bio-Haltung. David zur Schweinemast: "Das ist kein schönes Leben für die Tiere. Die stehen auf einer Stelle, und was sie vorne fressen, kommt hinten wieder raus. Schluss! Aus!"

"Bei uns kommt nur Biofleisch auf den Tisch", sagt Henry. Und das sei auch richtig. Nils Knopp ist der kleine Blaustrumpf unter den Kindern, der fundiert über Käfighaltung von Hühnern doziert und ein Memory-Spiel entwickelt hat, auf dem die Kürzel des Ei-Aufdrucks richtig zusammengefügt werden müssen. "Ich habe den Code auf den Eiern entschlüsselt", sagt er.

Bei seinen Nachbarinnen darf man raten, wie viel Hühner auf einem Quadratmeter Boden gehalten werden: Dazu haben sie ebenfalls ein Spiel entwickelt, bei dem die Zahl von Stoffhühnchen geschätzt wird.

"Nutztiere stehen auf unserem Lehrplan", sagt die Klassenlehrerin, "und ich wollte mal was Anderes und Lebensnahes machen." Deshalb hat sie sich zur Teilnahme an "Echt Kuh-l" , einem landesweiten Wettbewerb entschlossen. Das Motto lautet: "Tierwohl - eine Frage der Haltung" . Jetzt warten die Kinder auf den Hauptgewinn: eine Reise nach Berlin.

(RP)
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