Langenfeld Schnuppertauchen und Jacht-Sharing

Langenfeld · Die "Boot 2018" präsentiert in 16 Hallen Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich Wassersport - in einer Halle geht es auch um Meeresschutz.

 Einige Yachten wurden auf großen Pontons angeliefert und von dort mit schweren Lkws in die Messehallen gebracht.

Einige Yachten wurden auf großen Pontons angeliefert und von dort mit schweren Lkws in die Messehallen gebracht.

Foto: Andreas Bretz

Die "Boot 2018" wird groß, größer, am größten - das ist die Kernbotschaft der Pressekonferenz gestern im Aquazoo. Petros Michelidakis, Direktor der Messe: "Ich will ja nicht arrogant klingen, aber wir sind nun mal die Nummer eins."

Bei der "Boot 2018" werden sich 1900 Aussteller aus 68 Ländern in 16 Hallen auf 220.000 Quadratmetern präsentieren. Vor allem Wasserfahrzeuge gibt es in allen Größen zu sehen: Kanus, Schlauchboote, Motorboote, Segelboote, Mehrrumpfboote und Luxusjachten. Informiert wird außerdem über Sportarten, die man unter und auf dem Wasser betreiben kann: Tauchen, Surfen, Kiten, Stand-Up-Paddling. Hinzu kommt maritimes Zubehör wie Bootsausrüstung und Wassersportbekleidung.

Michelidakis' Favoriten sind die die Hallen 15 bis 17: "Das sind die Segelhallen, absolut vollgepackt. Und in Halle 16 gibt es wunderschöne Jachten." Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist seiner Ansicht nach die stehende Welle "The Wave": "Das wird der Magnet der Halle 8a." Außerdem hebt er die Halle 3 hervor, im dortigen Dive Center haben die Besucher Gelegenheit zum "Schnuppertauchen".

Vom Tauchen spricht auch Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft. Das sei eines der wenigen Marktsegmente in dem derzeit keine Zuwächse zu verzeichnen seien, vor allem wegen der instabilen Situation in Ägypten, "der wichtigsten Destination für Europa". Die Lage in der Türkei sei ebenfalls schwieriger geworden. Ansonsten, so Tracht, gehe es der Branche "ausgesprochen gut". Das Segment Service und Wartung etwa liege "ganz weit vorn". Er hat auch eine Vermutung, woran das liegen könnte: "Die Zeit der Selbstschrauber ist ein bisschen vorbei." Die Zuwächse im Segment Ausrüstung und Zubehör führt er darauf zurück, dass viele Bootseigner mittlerweile ein höheres Alter erreicht hätten: "Die wollen Komfort an Bord, zum Beispiel Koch- und Multimedia-Technik." Die jüngeren Leute seien hingegen der Grund dafür, dass zunehmend Boote gechartert beziehungsweise gemietet würden: "Die folgen häufig der Philosophie, dass Nutzen wichtiger ist als Besitzen."

Ebenfalls im Trend liege das sogenannte Fractional Ownership, bei dem mehrere Personen oder Institutionen gemeinsam eine Jacht erwerben, um sie sich zu teilen. Auch der Markt für Neuboote sei in Bewegung: "60- bis 70-Fuß-Jachten haben früher nicht viele interessiert. Heute ist das ein Riesenthema."

Trotz ihrer kommerziellen Ausrichtung - auf der "Boot 2018" wird auch der Meeresschutz thematisiert. So kann man sich an einem Stand in Halle 4 die Geräusche im Wasser aus der Perspektive seiner Bewohner anhören, inklusive der Motoren- und Schraubengeräusche von Schiffen. Petros Michelidakis räumt ein, dass die auch durch private Skipper verursacht würden, sieht die Containerschiffe aber als Hauptverursacher dieser Lärmverschmutzung.

Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos, bestätigt ihn in dieser Einschätzung: "Die größte Bedrohung - nicht nur durch Lärmverschmutzung auch durch Schraubenverletzungen - geht von den ganz großen Pötten aus."

(bs)
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