Monheim Schiri pfeift auch noch mit 80

Monheim/Düsseldorf · Fußball war schon immer ein Teil seines Lebens. Peter Freialdenhoven gehörte 1951 auch zu jenen jungen Männern, die mit dem später legendären Schiedsrichter Uli Siebenmorgen aus einer "Kraterlandschaft an der Düssel" mit Hacken, Schaufeln und Schubkarren den ersten Platz des FC Tannenhof erschufen und später für den Klub auch spielten.

 In seiner langen Schiri-Karriere musste Peter Freialdenhoven auch immer mal wieder Gelb und/oder Rot zeigen.

In seiner langen Schiri-Karriere musste Peter Freialdenhoven auch immer mal wieder Gelb und/oder Rot zeigen.

Foto: Bretz Andreas

Dabei war ihm zwar Wille, Fleiß und Zielstrebigkeit in die Wiege gelegt worden, doch ein Talent wie Uwe Seeler hatte er nicht. Dennoch reichte es für den jungen Mann zu einigen Einsätzen in der ersten Mannschaft. Fünf Jahre später jedoch schlug der Vater von drei Töchtern und einem Sohn wie Kumpel Siebenmorgen nach erfolgreicher Schiedsrichterprüfung eine Laufbahn als bis heute angesehener Unparteiischer ein. Freialdenhoven ist ohne Zweifel der dienstälteste und auch einer der lustigsten Fußball-Schiedsrichter im Fußball-Kreis Düsseldorf, ja sogar einer der ältesten im Fußballverband Niederrhein. Denn schon seit 1956 gehört der Pfeifenmann, der "seit ich denken kann" Mitglied beim Düsseldorfer Kreisligisten FC Tannenhof ist, zur Gilde derer, die "Fußball mit Regelwerk" garantieren.

Jetzt wurde der Mann 80. Das feierte er in Monheim, im kleinen Kreis mit Lebensgefährtin Christel. Grund: Freialdenhoven, noch immer als Schiedsrichter von Altherren-Spielen aktiv, ist ruhiger geworden und spricht auch von der ein oder anderen "kleinen Enttäuschung", die er hat erfahren müssen. Dabei ist der Monheimer, der am 19. August 1962 seinen ersten Einsatz als Linienrichter unter Fritz Schörnich beim Spiel der Oberliga West des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen absolvierte, eigentlich jemand, der zuhören kann. Der Geselligkeit liebt, der Harmonie schätzt. Aber Freialdenhoven verkörpert ebenso eine Eigenschaft, die ihn zum Schiedsrichter prädestiniert: Er kann Ungerechtigkeit nicht leiden. Und er kann junge Leute für sein Hobby erst begeistern und dann schnell auch durch persönliche Betreuung zu beachtlicher Leistungsfähigkeit bringen. Was nicht immer allen Machern im Kreis-Schiedsrichter- Ausschuss passte. Was ihn jedoch erfreute: DFB-Vize-Präsident Peter Frymuth, ein persönlicher Freund, ließ ihm zum 80. ein Paket zukommen.

Sein sportlicher Werdegang als Referee führte ihn bis in die damals höchste deutsche Amateurliga, die Verbandsliga (damals die dritte Liga). Später gehörte er dann als Schiedsrichter-Beobachter zu jenen Fachleuten, die die Leistungen ihrer angehenden Kollegen beurteilten und mitverantwortlich für ein eventuelles Weiterkommen der neuen Unparteiischen-Generationen waren.

Die letzte seiner zahlreichen Ehrungen erfuhr er, der 26 Jahre Beisitzer im Schiedsrichterausschuss war, Ehrenschiedsrichter der Schiedsrichtervereinigung ist und den Ehrenausweis des FVN erhielt, als er für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Schiedsrichter-Gilde geehrt wurde.

(RP)
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