Monheim Schauen, shoppen, spielen in der City

Monheim · Viele tausend Besucher bummelten beim Frühlingsfest durch die Stadt. Es gab ein buntes Angebot mit Aktivmeile, Stelzenläufern und Modenschauen.

 Hochbeinige Fabelwesen spazierten durch die City - im Bild ein als Marienkäfer verkleideter Stelzengänger - und sorgten für frühlingshafte Atmosphäre.

Hochbeinige Fabelwesen spazierten durch die City - im Bild ein als Marienkäfer verkleideter Stelzengänger - und sorgten für frühlingshafte Atmosphäre.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sonntagmorgen um elf war die Welt nicht mehr in Ordnung - jedenfalls auf der Krischerstraße. In letzter Minuten versuchten noch einige Schnellradler, die fürs Frühlingsfest abgesperrte Sektion zu passieren - und prompt gerieten sie mit den ersten Flaneuren des Festes in einen lautstarken Streit. Zudem hatte ein Tennistrainer sein Auto auf einem Parkplatz vergessen, der eigentlich als Standfläche vorgesehen war. Aber auch er konnte ausfindig gemacht werden, bevor das Ordnungsamt seinen Wagen abschleppen ließ.

Dann aber ließ sich die Stadt Monheim nicht zwei Mal bitten: Viele tausend Gäste genossen einen 1a-Frühlingssonntag mit XXL-Programm. Verbunden war das große Fest in der Innenstadt mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Schauen, shoppen, spielen - so die Devise.

Eine 3,50 Meter hohe Mohnblume - "Ich bin Mona" - und der dazugehörige Marienkäfer Paul auf Stelzen waren wandelnde Blickfänge zwischen der Alten Schulstraße, der Krischerstraße und dem Centerbogen - wo sich Polizei und Vereine unter der Überschrift "Rund ums Rad" trafen. Die Stelzenläufer stoppten all paar Meter für beeindruckende Selfies, Eigenporträts mit dem Handy, vor stahlblauem Himmel im Monheimer Corporate Stadt-Design. Nur vielen Kindern machten die hochbeinigen Fabelwesen im ersten Moment Angst. Manch ein hängender Mundwinkel und einige Tränen mussten erst einmal weggezaubert werden. Umso stolzer war der ein oder andere Knirps hinterher, wenn er den Mut aufgebracht und Käfer Paul die Hand gegeben hatte.

Der Flohmarkt auf der Schulstraße bot Hilfe für nahezu alle Lebenslagen an: schmerzlindernde Salbe ("Pferdebalsam"), Superkleber, Frühlingsblumen, eine Reinigungskur für die bemooste Terrasse oder auch das maschinelle Aufsticken von Firmenlogos und Namen - das Monheimer Stadtmarketing hatte eine beeindruckend große Spannbreite an Ständen und Problemlösungen zusammengetragen. Selbst wer einfach nur durch die Ständegasse bummelte, konnte eine Menge lernen...

... und kam irgendwann zum Kinderkarussell, das sich höchst dekorativ auf dem Kreisverkehr vor dem Rathaus drehte. Die Krischerstraße gehörte den Vereinen. Unumstrittene Hauptattraktion: Jung und Alt stiegen in die Monheimer Loipe und versuchten sich als Biathleten. 400 Meter Sprint in Doppelstocktechnik, danach fünf Schüsse auf verdammt kleine schwarze Zielscheiben. So wie echte Biathleten.

Beate Ganter gewann dabei das Duell gegen ihre Tochter Charlotte, 14, ganz knapp - mit einem Treffer beim Schießen. "Das ist deutlich anstrengender als echter Langlauf", urteilte die Hobbysportlerin hinterher. Um fürs Tennistraining, Gesundheitscheck, Torwandschießen, Mädchenfußball, Kindersegeln, Reiten und korrekte Ernährung ausreichend Zeit zu haben, brauchte es schon mehrere Stunden Einsatz.

Das Alternativprogramm vor dem Rathaus bot Jazz, Tanz und Gesang von der Bühne - unterbrochen durch Modenschauen Monheimer Boutiquen.

Was trägt der moderne Mensch nach diesem Fest zum Frühling? Ein sonniges Lächeln, und das völlig kostenlos.

(dne)
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