Serie Monheimer Bausommer "Rheinkiesel": Altlasten sind beiseitigt

Langenfeld · Mit einigen Monaten Verspätung haben die Bauarbeiten zu den drei mehrgeschossigen Gebäuden am Rhein begonnen.

 Wegen der künftigen Tiefgarage geht es auf der Baustelle am Rheinufer-Ende der Krischerstraße tief hinunter.

Wegen der künftigen Tiefgarage geht es auf der Baustelle am Rheinufer-Ende der Krischerstraße tief hinunter.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim Erst vor einigen Wochen ist die Paeschke GmbH in die Vermarktung der beiden Häuser südlich der Krischerstraße eingestiegen, die am sogenannten Stadteingang neu entstehen werden. Von den insgesamt 77 Wohnungen in den drei Neubauten mit dem Projektnamen "Rheinkiesel 714" sind schon 44 fest reserviert - vor allem im (vorderen) Haus A mit unverbaubarem Rheinblick. "Die meisten der Kaufinteressenten gehören der Generation 50plus an und wollen die Wohnung zunächst vermieten, um dann im Alter selber einzuziehen", sagt Gernot Paeschke. Und obwohl die Grundrisse der Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen auch Kinderzimmer ausweisen, werde das Objekt von Familien eher nicht nachgefragt.

Die inzwischen fertig ausgeschachtete Baugrube für die zweigeschossige Tiefgarage von Haus A täuscht darüber hinweg, dass sich die Baustelle weitaus komplizierter darstellt als angenommen. "Im Boden stießen wir auf jede Menge Bauschutt von Shell-Gebäuden, die im Krieg zerstört worden waren. Er war verwendet worden, um die dortige Bodensenke zu verfüllen", sagt Paeschke. Außerdem habe man das Schotterbett, über das einst die Straßenbahnline in der Krischerstraße lief, einfach liegenlassen. Alles Altlasten, die aufwendig entsorgt werden müssen. "Es gibt aber keine Sondermülldeponie in der Nähe", sagt Paeschke. Und nach dem Fund einer Weltkriegsbombe wurde den Baggerfahrern die Auflage gemacht, die Erde lagenweise abzuschieben. "Weil weitere Funde befürchtet wurden." Insgesamt haben diese Unwägbarkeiten den Baubeginn um einige Monate verzögert. Immerhin habe das trockene Frühjahr für einen niedrigen Grundwasserstand gesorgt, so dass sich Paeschke das teure Abpumpen von Grundwasser während der Tiefbauarbeiten sparen kann. Da aber das gesamte Grundstück bebaut wird, müssen die angrenzenden Straßen mit Spundwänden abgestützt werden. "Wenn Haus B gebaut wird, müssen wir spunden, damit am benachbarten Hochhaus keine Setzrisse entstehen", erklärt Paeschke.

Ende August sollen die Hochbauarbeiten starten, dann wird zunächst die Bodenplatte gegossen. Parallel dazu wird die Grube für die Tiefgarage des hinteren Hauses B ausgebaggert. Der Bau des dritten Hauses C an der Einmündung Niederstraße wird erst im Anschluss angegangen, die zehn Wohnungen werden noch nicht vermarktet.

Der besondere Grundstückszuschnitt hat eine recht verwinkelte Architektur mit vielen Schrägen zur Folge. "Ein nicht einfaches Projekt", so Paeschke. Gemäß einer Auflage der Stadt müssen die Gebäude voll verklinkert werden, was auch die Balkonbrüstungen mit einschließt. "Der rote Klinker nimmt die Fassaden der Marienkapelle und der Shell-Abfüllhalle auf", sagt Paeschke. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Mitte/Ende 2019 geplant. Die Wohnungen sind barrierefrei mit Aufzügen von der Tiefgarage aus zu erreichen - außer in den Erdgeschosswohnungen von Haus A. Die Türbreiten sind rollatorfreundlich.

Mit den Gewerbeflächen ist Paeschke noch nicht in die Vermarktung gegangen. Er könnte sich aber ein Eiscafé in dem Eckladenlokal mit Rheinblick vorstellen - eine geeignete Ergänzung zum bestehenden Gastronomieangebot. Überhaupt freut er sich, dass seine drei Neubauten am Ende in eine neu gestaltete Rheinpromenade eingebettet sein werden.

(RP)
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