Langenfeld Rheinbahn testet Busse der Zukunft

Langenfeld · Fahrzeuge haben neue Sicherheitstechnik an Bord.

Sie fahren seit einigen Wochen quasi unbemerkt durch Düsseldorf: zwei Busse der Rheinbahn, die sich von außen kaum von der restlichen Flotte unterscheiden, im Cockpit aber mit zusätzlicher Sicherheitstechnik ausgerüstet sind. Die kommt von der Firma Mobileye aus Israel und soll, geht es nach dem Hersteller, die Busfahrer zukünftig als Unfallpräventionssystem unterstützen.

Die Technologie ermöglicht den Fahrern, drohende Unfälle zu vermeiden - vor allem mit solchen Verkehrsteilnehmern, die den Fahrzeugen deutlich unterlegen sind: Fußgänger, Fahrrad- oder Motorradfahrer. Dafür werden Kameras und Displays im Bus installiert, die den Fahrer informieren, sobald sich ein Verkehrsteilnehmer im toten Winkel des Fahrzeugs befindet. Auch Spurhalte-, Abstands- und Kollisionswarnungen sind integriert.

Ob die Technik wirklich sinnvoll in den Bussen eingesetzt werden kann, ist völlig offen, wie Rheinbahnsprecher Georg Schumacher sagt. "Wir testen seit Januar und haben noch keine belastbaren Ergebnisse", sagt er. Darum halte man sich mit einer Bewertung auch noch zurück. Wie etwa reagiert die Technik, wenn der Bus an eine Bushaltestelle heranfährt und - selbstverständlich - Menschen an die Fahrzeuge herantreten?

Düsseldorf ist eine der ersten europäischen Städte, in denen das System des Unternehmens aus Jerusalem getestet wird. In London hat die Testphase bereits im vergangenen Jahr begonnen, in den Vereinigten Staaten soll es im Bereich Transport zur Stadt der Zukunft, der so genannten "Smart City" beitragen. Denn die Technik sammelt auch Daten der Busfahrt: Wann hat das System Alarm geschlagen, und wo hat der Fahrer wirklich reagiert? So sollen verkehrstechnische Brennpunkte ausgemacht werden. Daten, an denen auch die Städte interessiert sein können. So weit ist es aber noch lange nicht.

Ganz anders sieht die Situation bei dem rechnergesteuerten Betriebssystem ITCS aus. Die Technik bietet nicht nur dem Fahrgast detailliertere Informationen, etwa über Anschlussverbindungen, sondern auch dem Fahrzeugführer einige entscheidende Neuerungen. "Dem Fahrer wird zum Beispiel angezeigt, dass er einige Minuten zu früh dran ist", sagt Schumacher.

(lukra)
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