Monheim Fans rocken bei Freiluft-Festival kräftig ab

Monheim · Rund 1000 Besucher kamen zum achten Rhein-Rock mit zehn Bands in Monheim. Vor allem Freunde harter Gitarrensounds wurden bedient.

 Vor der Bühne auf der Bürgerwiese am Kielsgraben fuhr dem Publikum die Mucke in die Glieder. Abzappeln war angesagt.

Vor der Bühne auf der Bürgerwiese am Kielsgraben fuhr dem Publikum die Mucke in die Glieder. Abzappeln war angesagt.

Foto: Matzerath

Die Musik von "Elmsfire" wirkt brachial. Harte Gitarrenriffs begleiten das krachende Schlagzeug. Die Bässe sind in der Magengrube zu spüren. Vor der Bühne schütteln einige Fans ihre wilden Mähnen. Andere haben sich etwas weiter in den hinteren Bereich der Bürgerwiese am Kielsgraben zurückgezogen, wo sie mit Decken kleine Lager bilden. Scheinwerferlicht zuckt über ihre Köpfe. Ein paar tausend Watt tönen den Zuschauern um die Ohren. Bei ihnen gilt das Motto: "Je lauter, desto besser."

Das Monheimer Rhein-Rock-Festival ist ein Tummelplatz für alternative Musikrichtungen und Lebensentwürfe. Punks mit hochstehenden Irokesen, volltätowierte Rocker und Heavy-Metal-Fans mit Mähnen sind dabei - aber auch ein paar Vertreter der Elterngeneration, die einfach gerne E-Gitarren hören, oder Individualisten mit eigenem Musikgeschmack.

"Das Publikum ist bei uns seit jeher sehr gemischt", sagt Peter Gatzen, Gründungsmitglied des Vereins Rhein-Rock, der das Open Air zum achten Mal auf die Beine gestellt hat. "Das macht ein Stück weit auch den Reiz aus." In der Außenwirkung, findet er, sei das Rhein-Rock stetig gewachsen. "Es ist inzwischen ein bekanntes Festival, das auch überregional im Radio beworben wird."

Die Besucherzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Über 1000 Leute waren am Samstagabend auf der Bürgerwiese unterwegs - bei sommerlichem Wetter. Im vorigen Jahr waren es trotz Regens immerhin knapp 800. "Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden", sagt Gatzen. Die Kernidee des Rhein-Rock ist es, Nachwuchsmusikern eine große Bühne für ihre Musik zu bieten. Auch in diesem Jahr sind einige dabei, die sich ihren Namen in der Szene noch erspielen wollen. "Insidious" aus Langenfeld etwa. Die Formation rund um Frontmann Alex Buchner ist seit 2013 aktiv. Ihr Genre beschreiben sie als "Metalcore". Der erste Gig, erinnert sich der 25-Jährige, sei in einem Kölner Club gewesen - vor etwa 400 Zuschauern. "Das war schon ein besonderes Erlebnis. Danach wussten wir, dass wir weiter machen wollen." Etwa 40 Konzerte haben sie im letzten Jahr gegeben. Inzwischen arbeiten sie an ihrem ersten Album. Die Idee hinter dem Rhein-Rock schätzen sie sehr: "Es gibt nicht viele Gelegenheiten, Konzerte in dieser Größenordnung zu spielen." Auch der Kontakt zu den anderen Bands sei interessant.

Zu den etablierten Gruppen gehören "Bad Bone Junction" aus Baumberg. Sie vermischen Rockabilly, Punk, Metal und Irish Folk. Der gewagte Stilmix kommt gut an. Immerhin gibt es die Band seit 1991. "Nächstes Jahr feiern wir 25-Jähriges und planen ein Jubiläumskonzert", verrät Schlagzeuger Jan Bruns. Vor kurzem sei zudem das erste Studioalbum "1000 Miles" erschienen.

Bei den Besuchern kommen die Auftritte ebenfalls gut an. Allerdings sei die Musik stellenweise etwas zu leise, findet Robin Segina. "Da geht auf jeden Fall noch mehr." Der Stimmung schade das aber nicht, findet der 20-Jährige. Andreas Krug (46) sieht es ähnlich: "Die Leute sind gut drauf, die Musik ist angenehm, und man kann für wenig Geld viele Bands live erleben."

(dora)
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