Langenfeld Radweg ist fertig - der Anschluss fehlt

Langenfeld · Radler gelangen auf dem neu gebauten Weg von der Rheindorfer- zur Kölner Straße, doch dann hakt es in Richtung City.

Ein neuer Radweg verbindet jetzt nahe der Autobahn A 542 die Kölner- mit der Rheindorfer Straße. Über 450 Meter Länge führt er durch einen Grünstreifen am Rande des neuen Gewerbegebiets Reusrath-Nordwest. "Das ist eine attraktive Verbindung für Radfahrer aus Mehlbruch-Gieslenberg in Richtung Innenstadt und zu den Bushaltestellen", sagt Stadtplaner Stephan Anhalt. Bei Dunkelheit beleuchten mehrere Laternen den nicht asphaltierten, sondern mit einer wassergebundenen Oberfläche gebauten Fuß- und Radweg. Außerdem gelangen Langenfelder bei einem Radausflug über die neue Route schneller ins Grüne als bisher.

Allerdings weist der neue Weg in Richtung Innenstadt eine Schwachstelle auf: Denn der Radler trifft neben der A-542-Abfahrt an einer Stelle auf die Kölner Straße (L 219; vormals B 8), an der er die Fahrbahn nicht überqueren kann. Auf Anfrage räumte der städtische Verkehrsplaner Franz Frank ein, dass dies aktuell eine beträchtliche Hürde ist. "Um sich vorschriftsmäßig zu verhalten, muss der Radler an der Kölner Straße entweder nach rechts bis zum Überweg an der LVR-Klinik fahren oder nach links sein Rad bis zur Querungsmöglichkeit in Höhe Talstraße schieben." Zu beobachten ist indes, dass Radler von beiden Möglichkeiten kaum Gebrauch machen. Stattdessen fahren sie unerlaubterweise nach links entgegen der vorgeschriebenen Richtung auf dem Geh-/Radweg der Kölner Straße. Frank ist sich des Problems bewusst. "Wir wollen den Weg auf dem Bürgersteig deswegen in beide Richtungen freigeben." Hierzu ergehe jetzt eine Anordnung an den zuständigen Landesbetrieb Straßen, der dies dann umsetzen müsse. Ähnlich, wie es nach den gerade abgeschlossenen Arbeiten an der Hardt jetzt geschieht, wo der Radweg auf dem südlichen Bürgersteig in beide Richtungen befahrbar ist.

Nach Franks Angaben wird obendrein zurzeit geprüft, ob an der Kölner- und der anschließenden Opladener Straße die Benutzungspflicht des Radwegs aufgehoben werden kann. Dies forderte bereits vor drei Jahren in einem Bürgerantrag ein Reusrather, der sich darüber ärgerte, bei der täglichen Fahrt zur Arbeit durch die zahlreichen Einmündungen und abbiegenden Autos ausgebremst zu werden. Mit dem Argument, dass das Radeln auf der auch von Lastwagen stark befahrenen Kölner Straße zu gefährlich sei, wurde dies seinerzeit verworfen. Mit dem kürzlich beschlossenen Lärmaktionsplan wird dieses Thema nun neu aufgerollt. Um entlang der L 219 durchgängig Tempo 50 einzuführen, so wie es der Lärmgutachter angeraten hatte, müssen laut Frank die Ampelanlagen geändert werden. Um Radler sicher auf die Fahrbahn zu bringen, müssten bei Schaltung einer grünen Welle die damit anderen Räumzeiten an Einmündungen einberechnet werden.

Bürgermeister Frank Schneider sieht für Langenfeld im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt zwar "an einigen Stellen noch Nachholbedarf". Doch das beschlossene Radverkehrskonzept sei eine wichtige Richtschnur. Und der für viele ramponierte Radwege zuständige Landesbetrieb mache mit der gerade begonnenen Sanierung entlang der Knipprather Straße (Langenfeld) und Opladener Straße (Monheim) einen wichtigen Schritt nach vorne.

(RP)
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