Analyse Projekt hilft Kindern aus armen Familien

Monheim · Mo.Ki baut seine Präventionskette im kommenden Jahr um einen weiteren Baustein aus. Seit 2002 wurden die Bausteine mit Hilfe der Awo Niederrhein zunächst als Modellprojekt entwickelt und dann von der Stadt meist über das nötige Personal weiterfinanziert.

 Inge Nowak ist bei der Stadt für Mo.Ki verantwortlich. Seit nunmehr 13 Jahren setzt die Stadt auf Prävention, um die Folgen von Armut abzumildern.

Inge Nowak ist bei der Stadt für Mo.Ki verantwortlich. Seit nunmehr 13 Jahren setzt die Stadt auf Prävention, um die Folgen von Armut abzumildern.

Foto: rm

Über 40 Prozent der unter zehnjährigen Kinder im Berliner Viertel leben in Hartz-IV-Familien, das ergab eine Elternstudie im Jahre 2014. Seit 2002 versucht die Stadt durch Mo.Ki (Monheim für Kinder), den Zusammenhang zwischen Herkunft und schulischem Erfolg abzumildern und diesen Kindern eine bessere Chance auf Bildung, Erziehung und Förderung zu eröffnen. Auch mögliche Fälle von Vernachlässigung oder Gewalt sollen auf diese Weise frühzeitig wahrgenommen werden. Die bisher etablierten vier Bausteine der Mo.Ki-Präventionskette von der Wiege bis zur Berufsausbildung wurden stets mit dem Kooperationspartner Awo Niederrhein konzipiert und umgesetzt.

Mo.Ki 0 - Frühes Fördern von Anfang an (Modell 2008 bis 2011). Mit der Familienhebamme, dem Begrüßungsbesuch, dem Mo.Ki-Café, zahlreichen Mutter-Kind-Gruppen sowie Themenwochen, wie den Sprach- und Lesewochen, hält der erste Baustein eine Vielzahl von Angeboten der Beratung, Begegnung und Bildung für arme Familien mit Kindern bis drei Jahre bereit. Seit 2011 ist Mo.Ki 0 fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit.

Mo.Ki I - Frühes Fördern durch KiTas (Modell 2002-2005) war das erste Glied der Präventionskette für die Altersgruppe der drei- bis sechsjährigen Kinder und ihre Eltern. 2007 wurde Mo.Ki als träger- und einrichtungsübergreifendes Familienzentrum zertifiziert, dem die fünf Kindertagesstätten Grünauer, Prenzlauer, Grunewald Straße an sowie die Kita St. Johannes und Max & Moritz angehören.

Mo.Ki II - Frühes Fördern in der Grundschule (Modell 2005 bis 2008) begleitet Schüler von sechs bis zehn Jahren beim Wechsel von der Kita in die Schule und während der Grundschulzeit und soll diese vor einem frühzeitigen Scheitern bewahren. Angesiedelt war das Konzept ursprünglich an der Hermann-Gmeiner Schule und an der Schule am Lerchenweg und beinhaltete individuelle Förderung, Eltern-Arbeit und die Vernetzung mit anderen Institutionen der Jugendhilfe. Wesentliche Konzepte des Projektes wurden inzwischen vom regulären Schulbetrieb in Monheim übernommen, indem in allen Grundschulen Schulsozialarbeiter angestellt wurden. Mo.Ki II erreicht damit inzwischen flächendeckend alle Grundschüler.

Mo.Ki III - Frühes Fördern als Anspruch der Sekundarstufe I setzt am Übergang sozial benachteiligter Kinder in die weiterführende Schule an und unterstützt Zehn- bis 14-Jährige bei der Schaffung einer tragfähigen Basis für ihre Schulkarriere. Durch die Vernetzung von Jugendhilfe und Schule, die Einbeziehung älterer Schüler und Eltern und die Kooperation mit Vereinen, Verbänden und Jugendeinrichtungen wurden Lernerfolge erzielt. Indem die Stadt die Personalkosten für die Schulsozialarbeit übernimmt, kann dieser Ansatz nach Beendigung der Modellphase fortgesetzt werden.

Mo.Ki IV - Kompetent in der Schule - Fit für's Leben soll Jugendliche ab 14 Jahren mit Hilfe neuer Unterrichtsmethoden und außerschulischen, erlebnispädagogischen Angeboten befähigen, ihre Talente und Fähigkeiten zu erkennen, um einen für sie geeigneten Beruf wählen zu können. Das Projekt beginnt im Januar mit zwei achten Klassen der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

(RP)
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