Zugabe Unser Senf Zum Wochenende Polizei verpasst Radlern und Fußgängern Denkzettel

Langenfeld · Auch wenn es international üblich zu sein scheint, trotz roter Fußgängerampel über die Fahrbahn zu marschieren und sich "die Deutschen" ob ihres Respekts vor dem Ampelmännchen oder auch wegen Fahrradhelmen im Stadtverkehr manch spöttische Bemerkung gefallen lassen müssen: Das "Projekt korrekt" der Kreispolizei, bei dem am Donnerstag das Auge des Gesetzes streng auf das Fehlverhalten von Fußgängern und Radfahrern in Langenfeld und Monheim achtete, macht Sinn. Schließlich sind in den ersten acht Monaten 2015 im Kreisgebiet bereits 419 dieser so genannten "schwachen Verkehrsteilnehmer" bei Unfällen verletzt worden. Häufig tragen sie durch verbotswidriges Verhalten zumindest eine Mitschuld. Und Selbsterkenntnis gilt ja als erster Schritt zur Besserung.

Als äußerst riskant bezeichneten es die Verkehrspolizisten Thomas Obst und Gisbert Passlack im Gespräch mit unserer Redaktion, dass viele Radfahrer auf den an vielen Langenfelder Straßen für sie freigegebenen Gehsteigen wie selbstverständlich entgegen der Richtung unterwegs seien. "Das ist vor allem dort sehr gefährlich, wo der Bürgersteig nicht sehr breit ist." Kommt ein Auto aus einer Hofausfahrt und blickt dessen Fahrer nicht nach rechts, dann fliegt der Radler über die Motorhaube oder wird vom Auto gar auf die Fahrbahn vor den fließenden Verkehr bugsiert. Am "Korrekt"-Tag gab es für ausgewählte Falschfahrer einen kostenpflichtigen Denkzettel, aber die Polizisten beklagten, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei.

Sinnvoll wäre im "Projekt korrekt" aber auch mal der Blick auf die für Radfahrer oft unklare Verkehrsführung und Beschilderung. Ein Beispiel von vielen: Aus unerfindlichen Gründen ist das Radeln zwar auf dem Bürgersteig der Richrather- und geradeaus weiter der Solinger Straße gestattet, nicht aber auf dem Zwischenstück direkt am Rathaus.

(RP)
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