Langenfeld Politiker befürworten Ideen gegen Straßenlärm

Langenfeld · In einer Sitzung zweier Fachausschüsse segnen alle Parteien den Entwurf des Lärmaktionsplans ab.

Die Hausaufgaben sind erledigt: Langenfeld hat einen Lärmaktionsplan (LAP). In einer gemeinsamen Ausschusssitzung befürworteten die Planungs- und Verkehrspolitiker aller Ratsparteien den Entwurf des Büros LK Argus. Wie berichtet, hatte der Gutachter 28 sogenannte Brennpunkte in Langenfeld benannt, an denen zum einen die Lärmbelastung mit Werten von teils über 70 dB besonders hoch und zum anderen besonders viele Anwohner betroffen sein sollen.

Wie LK-Argus-Mitarbeiter Alexander Reimann eingangs der Sitzung unterstrich, beschränkt sich der LAP auf den Autolärm. "Das Eisenbahnbundesamt hat seine Kartierung des Schienenlärms erst Ende 2014 vorgelegt." Damit seien diese Werte nicht in das eigene Gutachten eingegangen, demzufolge mehr als 6000 Langenfelder Bürger sogar nachts einem durchschnittlichen Straßenlärm-Pegel von mehr als 55 Dezibel (dB) ausgesetzt sind. "Ab diesem Wert besteht ein Gesundheitsrisiko, etwa für Herz-Kreislauf-Erkrankungen."

Die seit Vorlage des Entwurfs im Oktober von Bürgern, Verbänden oder Behörden eingereichten Bedenken oder Anregungen führten zu keinen Korrekturen. "Warum beschränken sich die Aussagen nur auf die großen Hauptstraßen", fragte in der Sitzung Rolf Mewes (BGL), "und werden Lärmbeschwerden etwa an der Lindberghstraße oder Im Schaufsfeld außer acht gelassen?" Tatsächlich sei dies die Vorgabe an den auf EU-Recht basierenden LAP gewesen, entgegnete Reimann. "Die Verkehrsbelastung muss bei über etwa 8000 Kfz pro Tag liegen." Im wesentlichen sind diese als Kreis-, Landes-, Bundesstraße oder Autobahn klassifiziert. Zusätzlich untersuchten die Gutachter auf städtischen Wunsch hin noch die Richrather Straße und die Hauptstraße.

Sofern der Stadtrat den von den Fachausschüssen einstimmig befürworteten Entwurf am 16. Juni beschließt, soll die Situation an den 28 benannten Brennpunkten nach und nach verbessert werden. Die Rangfolge ergibt sich aus Aufwand und Realisierbarkeit. Fahrbahnsanierungen mit lärmdämpfendem Asphalt (Rheindorfer, Richrather, Ohligser, Trompeter Straße, Hardt sowie Autobahn A 3) werden somit länger auf sich warten lassen als etwa kurzfristig mögliche Begrenzungen auf Tempo 30 (Hauptstraße, nachts auf dem Winkelsweg/Berghausener, der Rheindorfer, Kölner, Solinger und Ohligser/Elberfelder Straße) oder Tempo 50 (einheitlich ganztags auf Düsseldorfer-, Kölner-, Opladener- und Ohligser Straße). Auch eine bessere Ampelschaltung an der Schneiderstraße und der geplante Kreisverkehr Düsseldorfer-/Theodor-Heuss-Straße sollen die Lärmbelastung mindern.

(RP)
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