Langenfeld Politik will Berufskollegs in Leverkusen aufwerten

Langenfeld · Viele Jahre lang war das Autohaus von Willy Junker an der Rennbaumstraße in Leverkusen eine gute Adresse für Kunden aus Leverkusen und dem Umland. Vor zwei Jahren starb der Firmenchef, seinen Betrieb mitsamt Werkstatt hatte er schon einige Zeit zuvor aufgegeben.

 Könnte bald als Berufsschul-Lehrwerkstatt dienen: Das ehemalige Autohaus-Gelände von Willy Junker in Opladen steht seit Jahren leer.

Könnte bald als Berufsschul-Lehrwerkstatt dienen: Das ehemalige Autohaus-Gelände von Willy Junker in Opladen steht seit Jahren leer.

Foto: Uwe Miserius

Seitdem steht das Gelände leer, die Gebäude sind aber noch vorhanden. Und auf einmal sieht es so aus, als könne das brachliegende Grundstück doch noch einer interessanten Nutzung zugeführt werden. Im Gespräch ist eine Berufsschul-Lehrwerkstatt für angehende Kfz-Mechatroniker, da die bisherige Kollegschul-Werkstatt zu eng bemessen ist. Möglich machen könnte es ein Vorstoß von CDU, OP plus, Grünen und der FDP, die die Berufsschul-Landschaft fit für die Zukunft machen wollen. Und der Ziele und Kostenfragen weiter fasst als Überlegungen der Stadtverwaltung.

Das acht Punkte umfassende Programm will geprüft wissen, ob es möglich ist, die Dependancen der drei Berufskollegs aufzulösen und die Unterrichts- sowie Ausbildungsangebote am Hauptstandort zu konzentrieren. Vorgesehen ist etwa:

- An allen Berufskollegs sollen ein Bistro oder eine Mensa eingerichtet werden, am Standort Bismarckstraße eine Sporthalle. Auch mehr Sozialarbeiter sind gewünscht. - Baulich und pädagogisch den Inklusionsgedanken in den Kollegs umzusetzen, ist ein weiteres Ziel.

- Sowohl Struktur als auch Umfang der Verwaltungsarbeitsplätze sollen verbessert werden.

- Inwieweit im Rahmen insbesondere der praktischen Ausbildung Kooperationen zwischen Berufskollegs und Unternehmen geschlossen werden können, soll ebenfalls Gegenstand der Prüfung sein.

Und da geht es nicht mehr nur um eine ehemalige Werkstatt wie die auf dem Junker-Gelände. "Wir könnten uns auch vorstellen, in Absprache mit den großen Autohäusern deren Profi-Werkstätten zu gewissen Zeiten mit einzubeziehen", sagt CDU-Ratsherr Bernhard Marewski. Wichtig: Es soll möglichst nichts gegen den Willen der Schulen durchgesetzt werden, gefragt ist vielmehr deren Expertise. "Schulen sind aus verschiedenen Gründen, vor allem aufgrund fehlender Finanzmittel der Kommune, häufig nicht auf dem Stand der Technik", heißt es im Antrag. Kooperationen mit Firmen sollen daher gesucht werden - auch in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL).

Die Überlegungen sind keineswegs auf Kostenneutralität angelegt. Doch die Verfasser wollten zunächst den Bedarf ermitteln, um dann zu klären, wie sich die einzelnen Punkte finanzieren lassen. Schuldezernent Marc Adomat erklärte auf Anfrage, er finde den Vorstoß grundsätzlich gut, "aber die Finanzierung muss geklärt werden". Zudem wollen CDU und Co. prüfen, ob und wie das Currenta-Berufskolleg im Berufsschulentwicklungsplan berücksichtigt werden kann.

(RP)
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