Monheim Polen: Späte Ehrung für Monheimer Pfarrer Boehm

Monheim · Eine Gedenktafel für den Monheimer Pfarrer Franz Boehm ziert seit wenigen Wochen die Wallfahrtskirche in Boleszyn/Polen - dem Ort, in dem Boehm 1880 geboren wurde. Es ist dem Monheimer Peter Buter von der Pfarrgemeinde St. Gereon zu verdanken, dass der im Konzentrationslager gestorbene Pfarrer auch in seiner Heimat zu Ehren kommt. Auf Buters Initiative haben 30 Monheimer vom Freundeskreis Malbork auf ihrer Reise zur Partnerstadt die 300 Jahre alte Wallfahrtskirche besucht. Beim Gespräch mit Pfarrer Piotr Nowak wurde bald deutlich, dass Franz Boehm und sein Tod in Dachau in Boleszyn völlig unbekannt waren.

Jetzt wurde die Kirchengemeinde St. Gereon von Bischof Andrzej Suski aus Thorn und Pfarrer Nowak eingeladen, um dabei zu sein, wenn eine Gedenktafel für Franz Boehm eingeweiht wird. Margret Jenniches, Peter Buter, Hans Thielen und Achim Mathyschok fuhren zur Feier. Die Vier waren überrascht, welch große Mühe sich Pfarrer Nowak in den drei Jahren seit 2012 gegeben hatte, um das Leben und den Märtyrertod von Boehm in seinem Geburtsort bekannt zu machen. Am Festtag des Wallfahrtsortes der "Schmerzhaften Mutter" kamen hunderte Pilger, um vor der kleinen Wallfahrtskirche eine Pontifikalmesse zu feiern. In der Messe wurde das Leben des Märtyrers Franz Boehm vorgestellt, und anschließend weihte Bischof Suski eine große Gedenktafel in der kleinen Holzkirche ein. Eine Urne, gefüllt mit Erde aus dem Konzentrationslager Dachau, soll an das Leben und Leiden des früheren Monheimer Pfarrers erinnern. Bei der Gedenkfeier erhielten Bischof Suski und Pfarrer Nowak viele Unterlagen über das Leben und Wirken von Boehm - unter anderem eine gebundene, 450 Seiten umfassende Kopie der Gestapo-Akte. Als Zeichen der Verbundenheit von Monheim und Boleszyn bekam Nowak ein Bild der 500 Jahre alten Pieta aus der Kapelle am Rhein geschenkt.

(og)
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