Langenfeld Plastiktüten - nur gegen Spende

Langenfeld · 15 Langenfelder Geschäftsleute wollen recycelte Spielgeräte für Kundenspenden kaufen. Diese sollen statt eines bestimmten Betrags pro Tüte eine Spende abgeben.

 "Ich habe eigentlich immer eine große Tasche dabei, so dass ich gut ohne Plastiktüten auskomme. Ich bin froh, dass die jetzt verboten worden sind, damit sie nicht die Umwelt belasten", freut sich Nina Nagel.

"Ich habe eigentlich immer eine große Tasche dabei, so dass ich gut ohne Plastiktüten auskomme. Ich bin froh, dass die jetzt verboten worden sind, damit sie nicht die Umwelt belasten", freut sich Nina Nagel.

Foto: Matzerath Ralph

Körbe und Nylon-Taschen statt Plastiktüten - in Langenfeld zumindest scheint die Kundschaft zum größten Teil den umweltfreundlichen Einkaufsbeutel der Kunststofftüte vorzuziehen. "Bei uns im Laden fragt kaum noch einer nach einer Tüte", sagt Cordula Brack von Foto Schatz an der Hauptstraße. In der Tat sieht man immer mehr bunte Stoffbeutel am Handgelenk baumeln. Und damit in Zukunft die Plastiktüte komplett aus den Langenfelder Läden verschwindet, haben sich schon einmal 15 Geschäftsleute zusammengetan. Unter dem Motto "Spende für die Tüte" geben sie zwar Plastiktüten bei Bedarf noch kostenfrei ab, bitten aber um eine Spende dafür. Mit dieser wollen sie Spielgeräte auf einheimischen Spielplätzen finanzieren:. Wippen und Schaukeln, die natürlich aus Recyclingmaterial bestehen - unter anderem aus alten Plastiktüten. "Die Idee stammt von Sven Lucht vom Bioladen Rheinkiesel und von Barbara Maria Adam aus dem Teespresso-Laden in der Schoppengasse. "Wir wollen uns die Plastiktüte nicht bezahlen lassen, zum anderen aber darauf hinweisen, dass der Gebrauch nicht die Dauerlösung sein kann", sagt Lucht. Unterstützung bekommen die Einzelhändler vom Marketingverbund Kommit und dem Handelsverband Nordrhein-Westfalen - Rheinland (HVR), für den Björn Musiol jetzt das Langenfelder Projekt bei Rheinkiesel vorstellte.

 "Ich habe immer ein Körbchen oder einen Beutel dabei, schon der Umwelt zuliebe. Was anderes kommt für mich gar nicht in Frage", macht Brigitte Scheer ihren Standpunkt klar.

"Ich habe immer ein Körbchen oder einen Beutel dabei, schon der Umwelt zuliebe. Was anderes kommt für mich gar nicht in Frage", macht Brigitte Scheer ihren Standpunkt klar.

Foto: Matzerath Ralph

Ab sofort weisen Thekenaufsteller, Plakate und Aufkleber in den teilnehmenden Geschäften auf die Aktion hin. Kleine grüne Sparschweine mit dem Aufdruck "Spende für die Tüte" laden zum Münzeinwurf ein. Ob das Spendenziel erreicht wird, hängt von der Spendenbereitschaft der Kunden ab. "Wir fragen natürlich auf dem Betriebshof nach, wo dringend ein Spielgerät gebraucht wird", sagt Lucht. Als erstes Spendengeschenk denken die Einzelhändler an eine lange Rutsche für den Freizeitpark.

 "In letzter Zeit habe ich immer eine Tasche dabei. Auch aus Kostengründen. Man muss ja jetzt meistens für eine Plastiktüte bezahlen", sagt Stefanie Mohr-Armbrust.

"In letzter Zeit habe ich immer eine Tasche dabei. Auch aus Kostengründen. Man muss ja jetzt meistens für eine Plastiktüte bezahlen", sagt Stefanie Mohr-Armbrust.

Foto: Ralph Matzerath

Der EU ist die umweltfeindliche Nutzung von Plastiktüten schon lange ein Dorn im Auge. Eine entsprechende Richtlinie gibt bereits vor, den jährlichen Verbrauch von Plastiktüten in zwei Schritten bis 2025 auf maximal 40 Tüten pro Einwohner zu reduzieren. Seit Ende April 2016 besteht zwischen dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Bundesumweltministerium eine Vereinbarung, dass im deutschen Einzelhandel innerhalb von zwei Jahren 80 Prozent der Kunststofftüten nur noch gegen Gebühr abgegeben werden. Dagegen setzt die Langenfelder Initiative nun ihre Spenden-Aktion. Es sei vielleicht auch eine Option, die Markthändler mit ins Boot zu nehmen, überlegen die Initiatoren.

Erst einmal gehören zum Verbund: Bücherecke Hiltrud Markett, Commerzbank Langenfeld, Fischer Schuhe, Foto Schatz, Garcia Telekommunikation, Hubertus Apotheke, Kreativhaus Pollok, Lebenslust, Lotto Lieb, Reisebüro Herweg, Rheinkiesel Naturkost Lucht, Teespresso. Falls weitere Langenfelder Unternehmen Interesse an einer Teilnahme oder Unterstützung der Campagne haben, können sie sich beim Marketingverbund Kommit Langenfeld per E-Mail an kommit@langenfeld.de oder unter Tel. 02173 794 5430 bei Sven Lucht melden.

(RP)
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