Monheim Piwipper Böötchen fährt bald wieder

Monheim · In knapp drei Wochen nimmt die Fähre zwischen Monheim und Dormagen den Betrieb wieder auf. Im Moment laufen letzte Wartungsarbeiten. Die Pläne der Stadt für eine Anlegestelle werden konkreter.

 Das Piwipper Böötchen verkehrt an Wochenenden und Feiertagen zwischen Monheim und Dormagen.

Das Piwipper Böötchen verkehrt an Wochenenden und Feiertagen zwischen Monheim und Dormagen.

Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Noch ist auf Dormagener Seite in der Winterpause. An der Anlegestelle wird das Piwipper Böötchen einmal pro Woche von Kapitän Wolfgang Hoffmann kontrolliert und von Treibgut befreit. Ab und zu lässt er zur Probe die Maschinen laufen. In den kommenden Wochen steht außerdem eine routinemäßige Inspektion an. "Bis jetzt sind keine Probleme in Sicht", freut sich Heiner Müller-Krumbhaar (69) aus Monheim, Vorsitzender des Vereins Piwipper Böötchen. "Ich denke, dass wir den Betrieb ganz normal starten können."

Ab Samstag, 5. April, soll die Fähre zwischen Dormagen und Monheim wieder verkehren. An Wochenenden und Feiertagen, jeweils 10.30 bis etwa 18.30 Uhr, befördert sie dann bis zu 25 Personen plus Fahrräder pro Überfahrt. An Brückentagen wird es — anders als im vorigen Jahr — indes keine Fahrten mehr geben. "Das hat sich mangels genügender Nachfrage nicht gerechnet, und für die Schiffsführer war es eine Belastung", sagt Müller-Krumbhaar.

Insgesamt ist der Verein mit den Fahrgastzahlen 2013 aber zufrieden. Nach seinen Angaben sind rund 25 000 Personen an 70 Betriebstagen mitgeschippert. Die maximale Auslastung pro Tag liegt bei 1250 Personen. Am Pfingstsonntag wurde diese Marke mit 1208 Passagieren beinahe erreicht. "Es läuft so gut, dass der Verein seine Kredite voraussichtlich ein Jahr früher abbezahlen kann", unterstreicht Müller-Krumbhaar. "Das ist auch ein Verdienst der rund 30 freiwilligen Fährhelfer, die ehrenamtlich beim Kassieren helfen."

Damit sich der Betrieb wirtschaftlich rechnet, müssen rund 200 bis 250 Personen pro Tag das Angebot nutzen. Ist der Andrang deutlich höher, könne es auch zu Wartezeiten kommen, kündigt der Vereinsvorsitzende an: "Wir haben es im letzten Jahr geschafft, die maximale Wartezeit auf etwa 15 Minuten zu reduzieren. Doch selbst, wenn es mal länger dauern sollte, gibt es sicherlich schlimmere Dinge, als bei schönem Wetter am Rheinufer zu warten."

Verbesserungswürdig hingegen ist weiter die Anlegestelle auf Monheimer Seite. Weil ein Steg fehlt, muss bei manchen Wasserständen provisorisch Sand aufgeschüttet werden, um den Betrieb zu gewährleisten. Bei Niedrigwasser kann die Fähre gar nicht übersetzen — so wie voriges Jahr an zwei Sommertagen.

Wie berichtet, wird im Monheimer Rathaus erwogen, eine Anlegestelle im großen Stil zu bauen. Aufgrund des flachen Ufers und der davor befindlichen Kiesbank müsste die Konstruktion rund 60 Meter lang sein und sehr weit in den Rhein ragen. Der Anleger soll zudem auch für große Schiffe geeignet sein, etwa für solche der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt (KD).

"Die Stadt hat ein Planungsbüro beauftragt", sagt Stadtsprecher Thomas Spekowius. "Parallel dazu laufen die Abstimmungen mit dem Schifffahrtsamt in Köln und der Bezirksregierung Düsseldorf." Zudem seien Gespräche mit dem Kreis Mettmann über etwaige Fördermittel im Gange. Für die kreisweite Tourismus-Marke "Neanderland" wäre die Anlegestelle in Monheim zweifelsohne ein Gewinn. Auch für das städtische Tourismuskonzept eröffnen sich dadurch neue Perspektiven.

Ein realistisches Datum für die Inbetriebnahme ist laut Spekowius das Frühjahr 2015. Die Bauzeit in der Werft betrage nach ersten Schätzungen rund ein halbes Jahr und die Installation vor Ort etwa eine Woche. Geschätzte Kosten: knapp eine Million Euro. Dafür soll Monheim zur "Promenade des Neanderlands" werden, besonders auch für Flusskreuzfahrten.

(dora)
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