Langenfeld Pfarrzentrum: Noch zwei Entwürfe im Rennen

Langenfeld · Im Architektenwettbewerb zum Gemeindezentrum St. Josef und Martin in Langenfeld-Mitte gibt es noch keinen klaren Sieger.

 Volles Haus im Pfarrsaal: Zahlreiche Katholiken aus Langenfeld wollten wissen, wie das bauliche Herz ihrer Pfarre künftig aussehen wird.

Volles Haus im Pfarrsaal: Zahlreiche Katholiken aus Langenfeld wollten wissen, wie das bauliche Herz ihrer Pfarre künftig aussehen wird.

Foto: Ralph Matzerath

Die Spannung bleibt erhalten: Es gibt beim Architektenwettbewerb um das neue katholische Gemeindezentrum in der Langenfelder Stadtmitte keinen eindeutigen Sieger, sondern zwei. Die Düsseldorfer Architekten Brauner und das Kölner Architekturbüro Hecker, Monkenbusch, Wieacker werden nun vom Kirchenvorstand mit ergänzenden Planungen beauftragt. Bei der Präsentation der Entwürfe vor rund 120 Zuhörern im Pfarrheim St. Josef am Dienstagabend überwog die Zufriedenheit über die Qualität der Wettbewerbsbeiträge insgesamt und die Vielfalt der aufgezeigten Lösungsvorschläge.

Jochen Füge, Geschäftsführer des den Wettbewerb betreuenden Büros ISR Staat und Raum in Haan, erinnerte in seiner Begrüßung an die Komplexität der Aufgabenstellung. Harald Wennemar, Vorsitzender des zehnköpfigen Preisgerichts, berichtete von der siebenstündigen Sitzung des Preisgerichts, bei der alle Beiträge anonymisiert waren.

Beide Entwürfe lassen das alte Pfarrhaus unverändert ("identitätsstiftendes Gebäude in desolater städtebaulicher Umgebung") und passen die Fassaden der Neubauten den alten Materialen an. Die größten Unterschiede liegen in der "Öffnung" des neuen Zentrums zur Fußgängerzone Solinger Straße. "Die Stadtmitte gestalten und einen Beitrag zur offenen Kommunikation leisten" waren ausdrückliche Wettbewerbsvorgaben.

Bei dem Kölner Vorschlag reicht das neue Zentrum - als Teil einer zentralen Raum-Achse - bis an die Solinger Straße. "Ein Schaufenster ins Gemeindeleben", nannte Michael Hecker die Idee, dort auch den Haupteingang zu schaffen, verbunden mit einem Ort der Begegnung. Dazu gehört die Platzierung der Bücherei ins alte Pfarrhaus. Der Gemeindesaal ist bei ihm über einen offenen Arkadengang zu erreichen, das Foyer vor dem teilbaren Saal ist zum Pfarrgarten geöffnet.

Die Düsseldorfer Architekten schaffen einen zentralen Platz "als Verteiler" zwischen altem Pfarrhaus und neuem Gemeindezentrum. Der Platz liegt "geschützter". Das neue Zentrum "als Teil des Campus" mit seinem gläsernen Eingang ermöglicht einen Durchblick bis in den Pfarrgarten. Der von außen mögliche Einblick in den Gemeindesaal soll das Gemeindeleben sichtbar machen. Auch hier ist das Foyer zum Garten mit seinem alten Baumbestand orientiert. Beide Architekten erinnerten zu Beginn ihrer Präsentation an die Vorgabe, keine Varianten präsentieren zu dürfen. Im Hinblick auf die Fülle von Möglichkeiten erinnere das an das Problem von Elfmeterschützen "Man muss sich für eine Ecke entscheiden".

Ein besonders Lob von gab es von Wennemar für den Drittplatzierten, das Büro Bousset/Duda aus Bergisch Gladbach. "Städtebaulich sehr intelligent, aber mit vier einzelnen Gebäuden leider (wirtschaftlich) nicht zu betreiben."

(mmo)
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