Langenfeld/Monheim Neujahrsempfänge sind wie Speeddating

Langenfeld/Monheim · Am Wochenende laden die Stadt Langenfeld und der Baumberger Bürgerverein zum ersten Treffen im Jahr ein.

Der Januar ist in Langenfeld und Monheim von Neujahrsempfängen geprägt. Die Mittelstandsvereinigung der CDU (MIT) hatte ihren Empfang bereits. Der "Treffpunkt", die Werbegemeinschaft der Händler in Monheim, feierte gestern. Am Sonntag geht die Stadt Langenfeld an den Start.

Und Helmut Heymann, Vorsitzender des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins, wird es sich nicht nehmen lassen, die Kommunalpolitik beim Neujahrsempfang kritisch unter die Lupe zu nehmen. Bürgermeister Daniel Zimmermann wird als Gastredner kontern. Denn die Stadt Monheim selbst lädt nicht zum Empfang. "Wir haben getauscht", sagt Kämmererin Sabine Noll. "Statt eines Neujahrsempfangs laden wir die Bürger beim Stadtfest zur Rathausrallye ein. Dann kommen nicht nur geladene Gäste. Diese Veranstaltung ist offen für alle."

Noll selbst wird in den nächsten Wochen diverse Neujahrsempfänge von Vereinen, Vereinigungen wie dem Stadt-Sportbund oder Wohlfahrtsverbänden besuchen. "Das ist immer eine gute Gelegenheit ,Danke' zu sagen", findet sie. Außerdem könne man gemeinsam mit den in der Stadt aktiven Menschen das Jahr noch einmal Revue passieren lassen, diskutieren, was gut oder schlecht war, was besser werden könnte.

In Langenfeld lädt Bürgermeister Frank Schneider traditionell zum Empfang. Er rechnet mit bis zu 600 geladenen Gästen. "Es ist schön, wenn die Leute zum Jahresauftakt zusammenkommen. Diese Begegnungen sind wichtig, um gemeinsam und mit neuem Schwung ins neue Jahr zu starten." Den Takt gibt Schneider vor. Er stellt die Projekte für 2016 vor, eröffnet das Motto-Jahr (diesmal steht Finnland im Mittelpunkt) und ehrt Menschen für ihr bürgerschaftliches Engagement.

Für Marion Prell, Erste Beigeordnete der Stadt Langenfeld, ist der Neujahrsempfang eine der besten Veranstaltungen, die Langenfeld bietet. "Das ist wie Speed-Dating", sagt die passionierte Netzwerkerin. Dabei steht für sie der offizielle Teil gar nicht so sehr im Mittelpunkt. "Wichtig ist vor allem, dass man in entspannter Atmosphäre Menschen treffen kann, die man selten sieht." Da fragt sie ab, was in diesem Jahr angepackt werden muss. "Ich sammle in den zweieinhalb Stunden, die der Empfang dauert, jede Menge Anregungen, erkundige mich bei Vereinsvertretern, was genau sie tun, was sie brauchen. "Ohne Regularien und bei einem Glas Bier lassen sich manche Dinge anders besprechen, als unter dem strengen Protokoll eines Ausschusses", beschreibt Prell die unkonventionelle Atmosphäre.

Auch die Kirchengemeinden in Langenfeld und Monheim nutzen den Jahresbeginn, um ihre Mitglieder vorzubereiten auf Neues. Die katholische Gemeinde St. Joseph und Martin startet am Samstag mit dem Konzilstag, der mit einem Empfang ab 18.30 Uhr im Pfarrsaal von St. Martin ausklingt. Dabei geht es rückschauend um die Herausforderungen, Entscheidungen, Neuorientierungen des vor 50 Jahren beendeten 2. Vatikanischen Konzils.

Für Vertreter von Unternehmen steht der Empfang der Industrie- und Handleskammer in Düsseldorf, die auch für den Kreis Mettmann zuständig ist, ganz oben auf der Agenda. In diesem Jahr sprach Telekom-Vorstands-Chef Tim Höttges auf Einladung der IHK vor den Gästen. Die Kammer ist dafür bekannt, prominente Redner zu finden. 2012 war Angela Merkel zu Gast.

(RP)
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