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Langenfeld Neues "Café Malta" erleichtert Pflege-Alltag

Langenfeld · Die Langenfelder Malteser haben ein zusätzliches Angebot für an Demenz erkrankte Menschen und deren Angehörige geschaffen.

 Kerstin Fischer von den Maltesern schmökert mit einer Café-Besucherin in einem Buch mit alten Langenfeld-Fotografien.

Kerstin Fischer von den Maltesern schmökert mit einer Café-Besucherin in einem Buch mit alten Langenfeld-Fotografien.

Foto: Ralph Matzerath

Die Erinnerungen werden im "Café Malta" an der Industriestraße schnell lebendig. Gemeinsam blättern Malteser-Mitarbeiterin Kerstin Fischer und die betagte Dame in einem Bildband über Langenfeld in den 50er Jahren. Plötzlich bleibt der Blick der 78-Jährigen auf einem Foto hängen. Es zeigt das inzwischen kultige Modell "Isetta" des Autoherstellers BMW. "Knutschkugel" sei früher der Spitzname des Zweisitzers gewesen, erinnert sich die Seniorin. "Das war mein erstes eigenes Auto." Damals, sagt sie, sei man als Frau mit Führerschein die Ausnahme gewesen. "Wir sind mit der Isetta immer in den Urlaub an den Bodensee gefahren. Das Auto war mein ein und alles."

Diese Szene aus dem "Café Malta" zeigt gut, worum es bei dem neuen Angebot der Malteser geht. "Wir bieten Abwechslung vom Alltag und die Gelegenheit für gemeinsame Erinnerungen", sagt Fischer. Sie koordiniert in der Hilfsorganisation den Besuchs- und Entlastungsdienst für an Demenz erkrankte Menschen und ihre pflegenden Angehörigen. Speziell geschulte Demenzbegleiter sind im Café Malta anwesend, um eine Ein-zu-eins- oder Eins-zu-zwei-Betreuung zu ermöglichen.

"Die Arbeit beruht auf dem schwedischen Silviahemmet-Konzept", erklärt Fischer. Wertschätzung, Augenhöhe, Perpektivwechsel und Empathie seien dabei die zentralen Leitgedanken. "Die individuelle Biografie der Betroffenen spielt eine große Rolle", unterstreicht die 54-Jährige. Die Demenzbegleiter arbeiten ehrenamtlich in dem Café - insgesamt mehr als 30 Personen. Sie haben vorab eine Schulung mit 40 Unterrichtseinheiten absolviert. Derzeit kommen regelmäßig etwa fünf Demenzkranke. Ihren Angehörigen soll eine Verschnaufpause in dem oft nicht einfachen Pflege-Alltag verschafft werden. "Sie sollen einmal sorgenfrei entspannen können", sagt Fischer.

Der Raum des Cafés ist ebenfalls nach der Silviahemmet-Methode eingerichtet. Alte Möbel, Rörenradio, Bücher und Musik versetzen die Besucher ein Stück weit in die Vergangenheit. Aus den Lautsprechern säuselt Musik aus den 50er Jahren. Es gibt eine Ecke, um zu malen und zu basteln, eine gemütliche Couchecke und Blickfänge, die eine Reise in die eigene Biografie erleichtern können.

Bei Kaffee und Kuchen geht es am Esstisch vor allem um die Erinnerung. Das Bild von der Isetta zieht ein reges Gespräch nach sich. Die Besucher plaudern plötzlich über alte Zeiten oder lauschen einfach nur den Berichten der anderen. Einer erzählt von der Nachkriegszeit, ein anderer freut sich über das sommerliche Wetter. Auch das erinnere ihn an schöne Jahre.

Eine der ehrenamtlichen Demenzbegleiter im Café ist Gudrun Swars-Striepling. Sie hat selbst Erfahrungen mit Demenz in der Familie gemacht und wollte ihr Wissen einbringen. Es gehe ihr aber auch darum, die Welt zumindest ein kleines bisschen besser zu machen, sagt sie. "Das Café ist ein tolles Angebot." Ohne Ehrenamtler sei das indes nicht möglich. "Ich denke, viel mehr Menschen könnten die zwei Stunden pro Woche in ihrer Freizeit entbehren."

(dora)
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