Monheim Neue Mieter für den Rheinpark

Monheim · Zu keiner Zeit sei mit der Stadtverwaltung Monheim über eine weitere Gewerbesteuersenkung gesprochen worden.

Ende 2016 oder Anfang 2017 sollen die Verwaltungsgesellschaften mit der Geschäftsführung, dem Einkauf, Marketing, Finanzen und IT des Chemieunternehmens Oxea ihren neuen Standort im Gewerbegebiet Rheinpark in Monheim beziehen. Das Unternehmen verlegt seinen Firmenbesitz in den zweiten Bauabschnitt des Rheinpark Carrees Monheim, der zwischen dem BASF-Gebäude und dem bereits fertiggestellten ersten Bauabschnitt entstehen soll, erklärt Thomas Zitzmann, bei der örtlichen Wirtschaftsförderung für Gewerbeflächen zuständig. "Das Besondere an dem Gebäude ist, dass die obersten zwei Etagen als Periskop-Form aus dem unteren Kubus herauswachsen. Der Architekt hat sich dabei an der dekonstruktiven Architektur der Libeskind-Bauten orientiert", erklärt Michael Nolte vom Projektentwickler Kadans. Insgesamt wird das Gebäude mit unmittelbarem Rheinblick 3200 Quadratmeter Bürofläche haben.

Die Notwendigkeit einer neuen Firmenzentrale sei schon zu Zeiten des Finanzinvestors Advent als Eigentümer bei Oxea diskutiert worden, berichtet Pressesprecher Thorsten Ostermann. "Die Bürogebäude am Standort Oberhausen stoßen seit langem an ihre Grenzen und es besteht ein hoher Investitions- und Instandhaltungsbedarf." Nachdem Ende 2013 die Oman Oil Company die Oxea erworben habe, könne man nun über einen längeren Zeitraum planen. Daher habe es Sinn gemacht, die bereits vorliegenden Pläne wieder aufzunehmen.

Auch wenn zwischen der Nachricht von der neuerlichen Gewerbesteuersenkung der Stadt Monheim und den Umzugsplänen Oxeas nur zwei Monate lagen, beteuert Ostermann, dass es während der gesamten Projektplanung und -analyse "bis zum heutigen Tage keinerlei Gespräche mit der Stadtverwaltung in Monheim gab." Es treffe also nicht zu, dass - ähnlich wie bei Ecolab - das Unternehmen aktiv angeworben wurde. In der Entscheidungsfindung für einen geeigneten Standort sei der Gewerbesteuerhebesatz zwar ein ausschlaggebender Punkt gewesen, so Ostermann, jedoch nicht der alleinige. Vor Oxea hatten mit der Ernst Becker Bahn- & Tiefbau und der Dieselmotoren Firm IMS bereits zwei große Unternehmen Oberhausen wegen seines hohen Gewerbesteuersatzes verlassen.

Man habe sich für den Projektentwickler Kadans entschieden, da sich das Unternehmen bereits in einer konkreten Projekt-Planungsphase befand, erklärt Ostermann. "Das neue Gebäude wird den Ansprüchen eines modernen Büroumfeldes gerecht und gut zu erreichen sein." Bei der Wahl des neuen Standortes wurde unter anderem die Lage zwischen Düsseldorf und Köln im Ballungszentrum NRW berücksichtigt, die nicht allzu weit vom größten Produktionsstandort Oberhausen entfernt ist, die Verkehrsanbindung an Autobahn und Flughafen sowie den umliegenden Bahnhöfen. Zudem seien auch schon Unternehmensbereiche von BASF angesiedelt.

Der Unternehmensleitung sei bewusst, dass sie ihren Mitarbeitern mit dem Umzug einiges abverlange, räumt Ostermann ein. Einige wenige Mitarbeiter profitierten gar, da sich ihr Anfahrtsweg aus Köln und Düsseldorf verkürzen werde. Der Großteil der Mitarbeiter wohne derzeit allerdings eher in der Umgebung von Oberhausen. Man werde daher ein Maßnahmenpaket anbieten, um die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen. Diese reichten von einem Fahrtkostenzuschuss, flexiblen Arbeitszeitmodellen, über die Förderung von Fahrgemeinschaften bis hin zur Unterstützung bei einem Umzug.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort