Langenfeld Nette Langenfelder grillen mit Flüchtlingen

Langenfeld · Betreiber der Wasserskianlage und die Facebookgruppe "Langenfeld kocht" bewirteten Flüchtlinge.

 Bernd Jäger (M.) unterhielt mit dem Saxophon die Gäste und auch die Gastgeber Johannes (v.r.) und Florian Sühs.

Bernd Jäger (M.) unterhielt mit dem Saxophon die Gäste und auch die Gastgeber Johannes (v.r.) und Florian Sühs.

Foto: Ralph Matzerath

Grillen im Oktober? Nicht gerade die übliche Jahreszeit dafür. Doch am Samstag hatten hilfsbereite Langenfelder zu einem Grillfest Flüchtlinge aus Notunterkünften eingeladen. Familie Sühs, die Betreiber der Wasserskianlage, richteten gemeinsam mit Mitgliedern der Facebookgruppe "Langenfeld kocht" dieses "BBQ Welcome Special" aus. Thomas Skandalis, Mitglied des Integrationsrates und Gründer der Facebook-Gruppe: "Wir haben bereits in der Vergangenheit für den guten Zweck gekocht. Deshalb war es für uns selbstverständlich, uns auch für die Flüchtlinge zu engagieren und sie zu bekochen."

"Wir hatten das Bedürfnis, zu helfen und etwas zu tun", erklärte Florian Sühs. "Als wir von den Plänen von ,Langenfeld kocht' erfuhren, kam uns die Idee der Kooperation." Mit Bussen der Rheinbahn wurden die Gäste aus den Notunterkünften zum Wasserski-Gelände gefahren: Sowohl junge Männer aus der Wiescheider Turnhalle als auch Familien aus der Halle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, so dass kaum ein Platz unter dem Holzunterstand nahe einer Wasserskibahn frei blieb. Während die Mitglieder der Facebook-Gruppe Salate, Brot und Kuchen zubereiteten, stellte die Wasserski-Betreiber Grillfleisch sowie die Location bereit und organisierten freiwillige Helfer. "Wir bekommen so viel Dankbarkeit zu spüren. Da weiß man, dass sich der Aufwand gelohnt hat", sagte Sühs. Langenfeld-kocht-Mitbegründer Siegfried Becker äußerte sich ähnlich: "Wenn ich die glücklichen Gesichter der Menschen hier sehe, da geht mir das Herz auf."

Besonders gut kamen bei den Gästen typisch deutsche Gerichte wie Kartoffelsalat an: "Deutsches Essen ist toll. Wir genießen es, zusammen etwas machen zu können und Neues zu sehen", sagte Karzan Bakir aus dem Irak.

"Für mich ist das hier gelebte Willkommenskultur", sagte die städtische Erste Beigeordnete Marion Prell und ergänzte: "Aus der anonymen Masse an Flüchtlingen werden auf einmal Gesichter."

Eines dieser Gesichter ist Hazam Al Khatib, der auf Englisch erzählte: "Wir sind dankbar, dass uns die Leute hier helfen. Es ist schön, mal aus dem Alltag in der Unterkunft herauszukommen."

Die Hobby-Köche waren sich einig: "Auch für die Zukunft werden wir uns wieder Aktionen überlegen."

(vg)
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