Langenfeld Naturkundemuseum zeigt Giftschlangen

Langenfeld · Noch bis Oktober dauert die Ausstellung zum Thema "Giftige Wüste". Dort sind unter anderem viele Kröten, Schlangen und Skorpione zu sehen, deren Gift auch für Menschen gefährlich ist.

 Lavinia Schardt, Leiterin des Naturkundemuseums, am Terrarium der Diamantklapperschlangen

Lavinia Schardt, Leiterin des Naturkundemuseums, am Terrarium der Diamantklapperschlangen

Foto: Staschik, Olaf (ola)

"Giftige Wüste - die Sonora und ihre Bewohner", so heißt die aktuelle Ausstellung im Naturkundemuseum. Auf zwei Etagen erfahren die Besucher alles rund um die trockensten und heißesten Regionen unseres Planeten. Wirklich giftig wird es allerdings erst im ersten Geschoss der Ausstellung. Dort finden sich allerhand Amphibien, Reptilien und Spinnen, die nicht umsonst Teil einer Ausstellung zum Thema Gift sind.

Wer in der Wüste beispielsweise einer Kröte begegnet, sollte dieser lieber nicht zu nah kommen. Denn, was viele nicht wissen, die Tiere sind hochgiftig. Einen Raum weiter warten dann die Reptilien. Unter anderem der Klassiker unter den Giftschlangen: die Klapperschlange. Dort beherbergt das Museum derzeit ein Schlangenpaar. "Das Weibchen ist vermutlich trächtig. Sollte die Geburt des Nachwuchses kurz bevorstehen, müssen wir sie aus dem Terrarium nehmen", sagt Lavinia Schardt, Leiterin des Naturkundemuseums. Diese Schlangenart würde nämlich lebend gebären, dafür sei das Refugium aber nicht ausgelegt.

Gefüttert werden die Tiere alle zwei bis drei Wochen. "Wir haben aber von einer Lebendfütterung abgesehen", meint Schardt. Dennoch müssten die Tiere, meist Mäuse, erst kurz tot und noch warm sein, damit die Schlangen sie als Beute erkennen. "Das liegt am Grubenorgan der Tiere. Es sorgt dafür, dass sie die Wärmespur von Beutetieren aufnehmen können", sagt die promovierte Biologin. Die Fütterung der extrem giftigen Tiere erfordert höchste Konzentration. Sie übernimmt Michael Steige, der die Tiere auch nach Benrath gebracht hat. "Mit einem langen Stab wird die Beute in das Terrarium gehalten und bewegt, damit die Schlangen ihre Beute wahrnehmen." Da zur Fütterung das ausbruchssichere Terrarium geöffnet werden muss, befindet sich immer eine weitere Person im Raum, die mit gewissem Abstand das Prozedere beobachtet und eingreifen kann, sollte mal etwas schief gehen. "Das ist bislang aber noch nie passiert", meint Schardt. Ein Gegengift für den Fall der Fälle dürfe das Museum jedoch nicht lagern. "Das wird im Notfall frisch eingeflogen. Wichtig ist nur, dass jeder Mitarbeiter die verschiedenen Arten kennt, denn jedes Antidot wirkt nur gegen das Gift einer bestimmten Art."

Im nächsten Raum befinden sich die Echsen. Auch sie sind Wüstenbewohner und giftig. Im Gegensatz zu den Schlangen haben sie keine Giftzähne, sondern kauen das Gift in ihre Beute hinein. "Einmal festgebissen, wird man die Echsen nicht mehr los. Es sei denn man hat ein Feuerzeug zur Hand", sagt Lavinia Schardt. Besonders für Reptilien stellt die Wüste einen idealen Lebensort dar, sind sie doch wechselwarm und brauchen die Hitze für ihren Stoffwechsel. So liegt eine Echse mehrmals am Tag unter einer Wärmelampet. Ebenfalls giftige Bewohner der Wüste sind Skorpione. Sie sind nachtaktiv und nur in einem abgedunkelten Terrarium unter Schwarzlicht zu sehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort