Langenfeld Naturgut Ophoven wirbt für "Beste-Reste-Box" in Restaurants

Langenfeld · "Mitnehmen statt wegwerfen" heißt das neue Motto im Naturgut Ophoven in Opladen. Obwohl das Essen wunderbar schmecke, bleibe doch meist etwas übrig und wandere in die Tonne, erläutert Ute Rommeswinkel vom Naturgut. Hier soll in Zukunft nachgeholfen werden - wie bei Bastian Theile aus Mülheim an der Ruhr. Er ist das erste Mal auf dem Naturgut und hat zehn Freunde mitgebracht, um seinen Geburtstag zu feiern. Er hatte sich beim Geburtstagsprogramm für das "Kochduell" entschieden. Da kochen die Teilnehmer ihr Essen selbst - biologisch frisch. Gurkensalat, Kartoffel-Gemüsesuppe und als Nachtisch selbstgemachtes Popcorn stehen auf der Speisekarte. Und alles, was nicht gegessen wird, kommt in die Bio-Box - eine kompostierbare Aufbewahrungsbox, die während "Restlos genießen" entstand, einer Gemeinschaftsaktion gegen Lebensmittelverschwendung.

 Simon, Geburtstagskind Bastian und Nikolas wollen vom selbstgekochten Festessen nichts übrig lassen - Reste kommen in die Beste-Reste-Box für später.

Simon, Geburtstagskind Bastian und Nikolas wollen vom selbstgekochten Festessen nichts übrig lassen - Reste kommen in die Beste-Reste-Box für später.

Foto: UM

"Die Reste können wir dann morgen noch essen", sagt Bastian, dem das Popcorn besonders gut schmeckt. Davon wird wahrscheinlich nichts übrigbleiben. "Gerade bei unserem Koch-Duell wird das Einpacken nicht verzehrter Speisen in die Beste-Reste-Box von den Gästen super angenommen", erzählt Ute Pfeiffer-Frohnert, Leiterin des Kinder- und Jugendmuseums EnergieStadt und BioBistro-Verantwortliche. Sie ergänzt: "Wir sind stolz, dass wir in Leverkusen Vorreiter sind." Ziel sei es, andere Bistros, Restaurants, Caterer oder Kantinen zu erreichen: "Die Beste-Reste-Box soll zu einem festen Bestandteil der Restaurantkultur werden."

Mitmachen sei ganz einfach. Restaurants könnten sich unter der Internetadresse www.restlos-geniessen.de melden. Neben den Boxen erhalten die Teilnehmenden Infomaterialien wie Speisekarteneinleger und Türaufkleber, um die Wertschätzung von Lebensmitteln bei den Gästen zu fördern.

"Einige Gäste haben auch Scheu, danach zu fragen", sagt Ute Rommeswinkel, "wenn da Restaurantbetreiber bereits aktiv gegensteuern, ist bereits viel zur Aktion beigetragen." Schließlich sei die Zeit gekommen, etwas im Bewusstsein der Menschen zum Thema Nahrungsmittel zu ändern. Elf Millionen Tonnen Lebensmittelreste werden in Deutschland jährlich entsorgt, berichtet Rommerswinkel. Restaurants, Großküchen und Caterer würden pro Gast und Jahr rund 23,6 Kilogramm Lebensmittel wegwerfen.

(RP)
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