Monheim Nach Probelauf: Ratsgremien sollen auf Papier verzichten

Monheim · Verwaltung hat eine App entwickelt und will Tablet-Computer anschaffen.

Ratspolitiker und sachkundige Bürger können Unterlagen für die Ausschüsse bereits über das Web-Angebot "Session.Net" online nutzen und auf die Tagesordnung und Niederschriften zugreifen sowie Dokumente herunterladen. Die Vorlagen werden derzeit aber noch größtenteils ausgedruckt und den Gremien-Mitgliedern auf Papier zur Verfügung gestellt. Das soll sich möglichst bald ändern. Bürgermeister Daniel Zimmermann und die Peto-Fraktion wollten die Einführung der papierlosen Ratsarbeit im Hauptausschuss bereits zum 1. August 2016 beschließen. Weil die Vertreter der anderen Fraktionen protestierten und sich sorgen, durch die Umstellung nicht alle sachkundigen Bürger mitnehmen zu können, wird die Verwaltung für die nächste Ratssitzung eine neue Vorlage mit veränderter Empfehlung erarbeiten. Es soll eine längere Übergangsphase bis Ende 2016 eingeräumt werden. Diese Zeit soll für Schulungen genutzt werden und dafür, mögliche Vorbehalte auszuräumen.

Markus Gronauer (CDU) hält nichts von einer Umsetzung, die zwangsweise erfolgt: "Die Stadt Heidelberg bietet seit 2008 beide Varianten parallel an." Und Manfred Poell (Grüne) möchte "niemanden ausschließen, der für die Stadt arbeitet. Wen wir nicht mitnehmen können, der kriegt einen Ausdruck." Lisa Pientak (Peto) sagte, die Testphase sei mit positivem Ergebnis abgeschlossen. "Technisch ist die App für die digitale Ratsarbeit gut geeignet." Bürgermeister Zimmermann betonte, er wolle "keine Parallelwelten". Er möchte aber auch niemanden zurücklassen.

48 500 Euro wird die Investition inklusive Apps und I-Pads voraussichtlich kosten. Für den Pflegeaufwand der Software sind derzeit jährlich rund 1900 Euro eingeplant.

(pc)
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